Heimatmuseen haben oft ein recht angestaubtes Image. Völlig zu Unrecht, wie wir finden! Wo sonst kann man auf so anschauliche, spannende und inzwischen auch oft interaktive Art und Weise so viel über die Geschichte und Entwicklung eines Ortes oder einer Region erfahren? In unseren Augen also ein absolutes Muss für alle Einwohner und Besucher! Deshalb widmen wir unsere Best-of-Tipps heute den Heimat-, Stadt- und Volkskundemuseen in Bayerisch-Schwaben. Los geht’s!
alter Dorfladen
300 Jahre in 2 Stunden – im Museum KulturLand Ries
In der Nähe von Nördlingen liegt der Ort Maihingen und dort befindet sich das Museum KulturLand Ries. Untergebracht ist das Museum in einer ehemaligen barocken Klosteranlage und ist damit schon von außen sehenswert. Innen gibt es zwei Dauerausstellungen, die sich der Alltagskultur der letzten 300 Jahre sowie der Landwirtschaft im Ries widmen. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr noch bis Oktober zwei Sonderausstellungen, eine Ausstellung rund um Bienen und Imker und eine Fotoausstellung über den Lebensraum Kleingewässer und Feuchtgebiete. Das Museum ist interaktiv und kindgerecht gestaltet, einen Blick werfen sollte man außerdem auf jeden Fall auf das Veranstaltungsprogramm mit jeder Menge Führungen, Workshops und Vorträge.
Oberschönenfeld – nicht einfach nur ein Kloster
Noch ein Museum in einem Kloster – und zwar das Volkskundemuseum in Oberschönenfeld. Hier kann man eintauchen in das Leben der Menschen in Schwaben seit dem 19. Jahrhundert, sehen, wie sie damals gewohnt haben und auch etwas über das Klosterleben lernen. Eine Sonderausstellung widmet sich in diesem Jahr den unterschiedlichen Funktionen von Tieren in unserer Gesellschaft. Das gesamte Museum ist sehr kindgerecht aufbereitet, kleine Besucher werden vom Kater Bernhard durch die Ausstellung geleitet. Zu den Museen in Oberschönefeld gehören auch das Naturpark-Haus, das Besucherzentrum und die Schwäbische Galerie. Der Eintritt ist aufgrund der aktuellen Situation übrigens frei!
Heimatmuseum Illertissen
Heimat ist dort, wo man sich zuhause fühlt.
Das (Heimat-) Museum Illertissen wurde erst 2018 neu eröffnet und spätestens ein Besuch dieses Museums im Vöhlinschloss räumt mit den alten Vorurteilen gegenüber Heimatmuseen auf. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Menschen in Illertissen und erzählt die Geschichte der Stadt aus der Perspektive ihrer Bewohner. Unterschiedliche Lebensgeschichten zeichnen so ein spannendes Bild der Geschichte. Auch an die Besucher wird die Frage gestellt: Was ist eigentlich Heimat für uns?
Aichacher Stadtmuseum – überraschend großes Haus
original nachgebildeter Laden in der 1. Etage
Das Aichacher Stadtmuseum widmet sich auf mehreren Etagen der Geschichte und Kultur von Aichach und Umgebung. In der Dauerausstellung erfahren Besucher einiges über die frühe Geschichte der Pfarrei und Stadt Aichach seit dem Mittelalter, es gibt spannende Einblicke in das Handwerk und die unterschiedlichen Zunften der Region, auch auf die Auswirkungen des 2. Weltkriegs wird eingegangen. Ein weiterer Ausstellungsbereich widmet sich der Landwirtschaft, dazu gibt es immer wieder wechselnde Sonderausstellungen.
Nördlingen – eine sehenswerte Stadt
Stadtmuseum
Und auch in der mittelalterlichen Stadt Nördlingen gibt es ein Stadtmuseum und schon das Gebäude, in dem sich das Museum befindet, ist geschichtsträchtig. In dem Museum erfährt man jede Menge über die Stadtgeschichte, wobei ein Schwerpunkt auf der Geschichte des 30-jährigen Krieges und der Schlacht bei Nördlingen 1634 liegt. Auch zahlreiche vor- und frühgeschichtliche Funde aus dem Ries werden gezeigt, sodass ein anschauliches Bild der Besiedlungsgeschichte von Nördlingen entsteht. Das Museum vermittelt sehr anschaulich auch schon kleineren Kindern geschichtliche Themen, spannend und unterhaltsam ist für die kleinen Besucher vor allem die Bildersuche im Erdgeschoss. Im Eintritt für das Stadtmuseum ist gleichzeitig der Eintritt ins RiesKraterMuseum enthalten, das sich gleich nebenan befindet.
Heimatmuseum Donauwörth – Reise in längst vergangene Zeiten…
Das Heimatmuseum in Donauwörth liefert Einblicke in die frühere Bedeutung der Fischerei für die Stadt, das Metallhandwerk und die Wohnkultur der letzten Jahrhunderte. Gezeigt werden außerdem diverse Trachten und Gewänder aus der Gegend und anhand zahlreicher Votivtafeln aus verschiedenen Wallfahrtsorten lässt sich die Bedeutung der tief verwurzelten Religiösität der Region erkennen. Im Moment wird vor einem Besuch um telefonische Anmeldung gebeten.
Oettingen, die geteilte Stadt
Das Heimatmuseum in Oettingen widmet sich der Geschichte der Stadt, in der lange eine strikte Trennung der Konfessionen und damit der Bevölkerung herrschte. In der Sonderausstellung geht es dieses Jahr um das Thema „Heimat in der Zeit um 1945“. Im Museum gibt
Sammelsurium
es diverse Mitmachstationen, sodass ein Besuch auch für Kinder spannend ist.
Klostermühlenmuseum Thierhaupten
Zwar kein Heimatmuseum in dem Sinne, aber dennoch darf das Klostermühlenmuseum Thierhaupten in unserem Best of nicht fehlen. Zum Benediktinerkloster gehörten ursprünglich verschiedene Mühlen. So auch die Getreidemühle, in dem sich heute das Museum befindet. Gezeigt werden die verschiedenen Arten von Mühlen und ihre Funktionsweisen, dem gegenübergestellt wird die heutige Technik. Im Klostermühlenmuseum kann man übrigens auch Kindergeburtstage feiern und dabei gemeinsam Brot backen!
Papierschöpfen
Bitte informiert euch vor einem Museumsbesuch über die evtl. in diesem Jahr abweichenden Öffnungszeiten und beachtet wie immer die Besucherregeln.
Nimm deinen Sommer jetzt in die Hand!
Wochenlang konnten wir nur träumen, jetzt darf wieder geplant werden: Aus diesem Grund haben wir die besten Tipps unserer Bayerisch-Schwaben-Blogger aus den vergangenen fünf Jahren für euch zusammengestellt. Radeln & Wandern, Biergärten & Baden, Familienspaß oder Zeit zu zweit: All das steht uns – durch gute Corona-Konzepte abgesichert – wieder offen.
Hier geht’s zu den weiteren Best-of-Tipps!
