Oberschönenfeld – nicht einfach nur ein Kloster

von Gastbeitrag
Volkskundemuseum Oberschönenfeld

…von Botschafter-Familie Glasner:
Als wir an diesem sonnigen Sonntagnachmittag am Kloster Oberschönenfeld ankommen, sind wir überrascht, wie voll der Parkplatz ist und hoffen, dass es nicht zu überlaufen ist. War es vielleicht falsch am Wochenende zu kommen? Wir sind positiv überrascht, wie gut sich die Besuchermenge auf dem weitläufigen Gelände verteilt. Zum Glück. Die Eintrittskarte für das Volkskundemuseum gilt gleichzeitig für das Naturparkhaus. Wir wollen uns heute beides ansehen.

Volkskundemuseum

Volkskundemuseum OberschönenfeldWir starten im Volkskundemuseum. Im Moment gibt es im Erdgeschoss eine Sonderausstellung „Vom Wert der Dinge“. Hier entdecken wir Dinge, die Mama und Papa noch von früher oder von Uroma und Uropa und die Kinder teilweise von Oma kennen. Richtig nostalgisch. Schön, wenn man durch ein Museum geht und immer wieder sagen kann. „Das kenne ich noch von früher.“ Das ist ein ganz besonderes Gefühl. Und wir sehen wie viel mehr Müll der Mensch heute im Vergleich zu früher produziert. Das ist wiederum kein sehr schönes Gefühl. Wir erinnern uns, dass früher tatsächlich geflickt und gestopft wurde, dass man die Milch mit Kannen vom Bauern geholt hat und dass Dinge benutzt und aufgetragen wurden, bis sie kaputt waren – nicht wie heute, bis sie nicht mehr gefallen oder „out“ sind.

Die Dauerausstellung im ersten und zweiten Stock beeindruckt uns und die Kinder ebenfalls. Dort kann man sehen, wie die Menschen früher gelebt haben. Sie lebten in kleinen Stuben, schliefen auf massiven Betten, kochten mit Blechgeschirr. Die vielen Kinder teilten sich ein Zimmer und hatten im Verhältnis zu heute kaum Spielsachen. „Und was haben die Kinder den ganzen Tag gespielt?“, fragen uns die Kinder.
Auch die Informationen zu Festen und Traditionen finden wir sehr interessant. Man kann dort alte Nikolauskostüme, Brautkleider, „Maierle“ (hat die Mama vor vielen Jahren übrigens auch mal vom Papa bekommen), Weihnachts- und Osterdekoration bestaunen. Der kleine Film zum Wasservogel beeindruckt die Kinder sehr. Beim Gang durch das Museum wechseln im Übrigen klassische Infotafeln, kleine Filmchen und echte Ausstellungsstücke ab.

Naturpark-Haus

Natupark-Haus Oberschönenfeld

Fell-Rätsel

Hier haben die Kinder richtig viel Spaß. Zum einen gibt es Stationen zum Thema „Bionik“. Der Mensch kann echt viel vom Tier lernen. Das Naturpark-Haus ist wirklich hervorragend auf Kinder abgestimmt. Es gibt jede Menge Fühl-Stationen, an denen man zum Beispiel einen Fuchsschwanz, Tannenzapfen, Baumrinde, ein Rehgeweih und ähnliches ertasten kann. Außerdem gibt es noch große Bäume, anhand derer die unterschiedlichen Bäume erklärt werden. Die Kinder halten sich richtig lange am nachgebauten Wald auf. Dort sieht man die Tiere des Waldes, wie zum Beispiel Dachs, Eichhörnchen, Reh, Fuchs, verschiedene Vögel etc. Die Kinder können unter dem Aufbau des Waldes durch einen Tunnel hindurch und zwischendurch den Kopf aus dem Wald strecken. Es besteht die Möglichkeit, die Geräusche der Tiere anzuhören und das entsprechende Tier anstrahlen zu lassen. Außerdem kann man jede Menge Informationen über das betrachtete Tier nachlesen. Alles ist sehr kindgerecht dargestellt.
Natupark-Haus OberschönenfeldWelches Fell ist wohl das weicheste? Welches das struppigste? Auch das können die Kinder an der „Fellstation“ erfühlen. Ebenso gibt es ausgestopfte Tiere, die die Kinder anfassen dürfen. Super! Die Kinder finden es nur zu Beginn etwas befremdlich, dass die Tiere früher einmal gelebt haben. Auf jeden Fall freuen sie sich jetzt schon auf unseren nächsten Spaziergang im Wald, bei dem wir theoretisch alle Bäume und Tiere aus dem Naturparkhaus in „echt“ sehen können.

Am Ende unseres Besuchs darf natürlich ein Abstecher auf den alt bekannten Spielplatz nicht fehlen. Die Kinder springen und turnen, wie Eltern lauschen der Natur und genießen die gute Waldluft. Das macht hungrig. Also beschließen wir noch ins Restaurant einzukehren und uns eine schöne Brotzeit bzw. Pommes mit Ketchup zu gönnen.Natupark-Haus Oberschönenfeld

Unser Tipp

Das Brot aus dem Brotladen ist so lecker. Da sollte man sich auf jeden Fall eines mitnehmen. Mit Butter und Schnittlauch oder einfach zur Brotzeit eine echte Delikatesse.
Der Klosterladen ist ebenfalls sehr schön. Man kann einfach nur in besonderen Sachen stöbern oder nach einem kleinen ausgefallenen Geschenk suchen.

Unser Fazit

Natupark-Haus OberschönenfeldWer einmal einen Ort mit einem ganz besonderen Flair besuchen will, ist hier genau richtig. Es ist für alle etwas geboten – vom Kleinkind bis zu den Großeltern. Wir kommen wieder und besuchen vielleicht eine der vielen Veranstaltungen oder wandern in den Wäldern um Oberschönenfeld.
Man kann das Kloster auch sehr gut bei schlechtem Wetter besuchen, da das Angebot in den Räumlichkeiten ausreichend für einen halben Tag ist und man im Restaurant auch noch sehr gut essen kann.

Infos und Adresse
Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld
Oberschönenfeld 4
86459 Gessertshausen
Tel.: (0 82 38) 30 01-0
Fax: (0 82 38) 30 01-10
E-Mail: svo@bezirk-schwaben.de
http://www.schwaebisches-volkskundemuseum.de/
Parkplätze sind ausreichend vorhanden.

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