Familien-Radeltipp am großen Fluss: der Donauradweg

von Conny Bäuml

Familienradtour geplant, aber kein passender Radweg mit Rücktransport in Sicht?

Mit dieser Frage sahen wir uns kürzlich konfrontiert. Und jetzt haben wir sie: die Lösung. Wir beschließen, eine Etappe des Donauradwegs abzuradeln.

Wir haben gehört, dass der Donauradweg jüngst sogar mit 4 von 5 Sternen vom adfc ausgezeichnet wurde. Der Radweg führt mit seinem Teilstück von Höchstädt, über Donauwörth bis Marxheim, mitten durchs Ferienland Donau-Ries. Und das Beste für uns: zum großen Teil sogar mit Bahnanschluss.

Wir entscheiden uns, klein anzufangen und nehmen uns den ca. 28 km langen Abschnitt von Höchstädt bis Donauwörth vor. Das „Steigungs“profil kommt uns hier sehr entgegen… ;-) Und mit der Option – im Falle von plötzlichen Erschöpfungszuständen der mitradelnden Kids – abzukürzen und den Bahnhof Tapfheim anzusteuern. (Potentielle Abkürzungen sind übrigens eine psychologische Wunderwaffe beim Radeln mit Kindern… ;-) )

Höchstädter Stadtpfarrkirche

Erste Info am Bahnhof Höchstädt

Wir parken unser Auto am Höchstädter Bahnhof und los geht’s!

Im Schloss Höchstädt mit seinem Museum, verschiedenen Ausstellungen und Kinderaktionen waren wir schon öfter. Daher lassen wir es diesmal „rechts liegen“ und starten durch.

Gleich nach Höchstädt fahren wir entlang idyllischer Gewässer. Ob das schon die Donau ist? Nein, wir fahren vorerst entlang der Ried-Landschaft, die die Donau hier begleitet.

Donau-Ried

Ried-Landschaft bei Höchstädt

Der nächste kleine Ort ist Sonderheim. Wir entnehmen einem Schild, dass hier eine bedeutende Schlacht des Spanischen Erbfolgekrieges stattgefunden hat. Zum Glück blieb Sonderheim weitgehend verschont. Hübsche Bauerngärten gibt es heute hier zu sehen.

In Sonderheim

Kirche in Blindheim

Kurz darauf sind wir in Blindheim. Hier heißt es „aufgepasst“ an der Ampelkreuzung Ecke Mühlstraße. Haltet Euch immer an die mit „Donauradweg“ gekennzeichneten Schilder Richtung Donauwörth. Ansonsten landet Ihr auf dem Radweg entlang der B16, der ebenfalls nach Donauwörth führt. Wir sind leider etwas unaufmerksam… Aber der Fehler ist schnell korrigiert und es geht an der Breisachmühle vorbei, weiter nach Gremheim.

Dem Bäcker im Örtchen Gremheim hätten wir gern ein bisschen Umsatz verschafft, leider ist er jedoch gerade im Urlaub. „Sei’s ihm vergönnt“, denken wir uns. Wir haben ja Proviant dabei!

Brücke über den Klosterbach bei Gremheim

Kirche in Gremheim

 

Kurz nach Gremheim ist es dann so weit:
Wir überqueren zum ersten Mal die Donau! Was für ein Fluss!
Ist schon beeindruckend.

Blick auf die Donau

Die Donau

Gleich links nach der Donau-Brücke gibt’s dann eine zusätzliche Überraschung: Eine sehr schöne Natur-Kneippanlage zur Abkühlung für heiße Wadeln. Obwohl wir noch nicht sehr weit geradelt sind, nehmen die Kids diese willkommene Abwechslung gerne in Anspruch. Schön ist’s hier! Aber der Weg ruft…

Natur-Kneippanlage

Armbecken der Kneippanlage

Nun verläuft eine große Strecke des Weges zwischen Feldern, ganz steigungsfrei. Hier können wir uns mal etwas auspowern und Strecke machen. An Maisfeldern mangelt es in der Gegend übrigens nicht…

Plötzlich stehen wir auch schon vor dem Hofgut Bäldleschwaige mit dem schönen Biergarten. Hier könnte man prima einkehren, aber wir widerstehen der Versuchung und strampeln nach kurzer Rast tapfer weiter.

Ausblick an der Wegstrecke

Sonnenblumenfeld am Wegesrand

Auch Pferde gibt’s

Obacht nach der Ortsdurchfahrt von Zusum: Hier müssen wir abbiegen und den Donaudamm hinauf. Beim Donauwörther Kraftwerk überqueren wir schließlich ein zweites Mal die Donau.

Für uns war es zum Baden leider zu etwas zu frisch, wenn ihr aber eine Abkühlung braucht, könnt ihr euch wunderbar in den anliegenden Riedlinger Baggerseen erfrischen.

Radeln stärkt die Wadeln

Und schon sind wir am Stadtrand von Donauwörth angekommen.

Geschafft!

Wir müssen nur noch bis zum Bahnhof strampeln, von wo aus wir ganz bequem, samt aller Räder, zu unserem Ausgangspunkt Höchstädt zurück fahren können. Heute fährt nahezu stündlich ein Zug.
Echt praktisch finden wir das.

Donauwörth

Angekommen!

Stolz – vor allem die Kids – lassen wir uns im Zug, gleich neben unseren Drahteseln, auf die Sitze plumpsen.
Schön war’s!

Radel im Zug

 

Natürlich könnt ihr den Donauradweg noch viiieel weiter fahren. Wir müssen aber gestehen, dass wir ziemlichen Respekt vor den Steigungen vor Marxheim hatten (Stichwort Kinder…). Für größere, schon trainierte Kinder ist unser Streckenabschnitt ab Höchstädt genau richtig.

Hin und wieder hätten wir uns noch den einen oder anderen zusätzlichen Blick auf die Donau gewünscht, aber uns leuchtet ein, dass man bei der Planung von Radwegen, wenn möglich, auf vorhandene Wege zurückgreifen muss.

Und noch ein Hinweis: Wir haben munkeln hören, dass im weiteren Verlauf der Strecke eine Baustelle in Planung ist. Sollte es zu Sperrungen kommen, bitte die Umleitungen beachten.

Nähere Infos und eine genaue Beschreibung des Donau-Rieser Abschnitts des Donauradwegs findet ihr unter http://www.ferienland-donau-ries.de/wege/donauradweg-803.

Gute Fahrt!

 

 

 

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