Genuss und Blütenpracht im Donauries

Unterwegs zwischen Donauwörth und Rain

von Stefanie Rösch

Unsere rund 43 Kilometer lange Rundtour führt uns auf asphaltierten Wegen durch das Donauries und startet im schönen Donauwörth an der Romantischen Straße. Am Donauufer kann auf dem Parkplatz an der Neuen Obermayerstraße kostenfrei mit dem Auto geparkt werden und eine Übernachtung mit dem Wohnmobil ist ebenfalls möglich.

Die Romantischen Straße verläuft auf 490 Kilometern von Würzburg in Franken bis nach Füssen im Allgäu, mit König Ludwigs II. legendärem Märchenschloss Neuschwanstein. Seit über 70 Jahren führt Deutschlands älteste Ferienstraße u.a. durch das historische Nördlingen und Donauwörth, vorbei an Rain am Lech und der Fuggerstadt Augsburg.

Wir orientieren uns mit dem Rad in östliche Richtung, queren die Wörnitz, biegen im Anschluss nach rechts in die Kapellstraße ein und erreichen an der Kreuzung Förgstraße den Donau-Radweg in Richtung Zirgesheim. Nach wenigen Metern nehmen wir die Unterführung zur Bundesstraße 2 und folgen dem baulich getrennten Radweg entlang der Landstraße durch Felder und Wiesen.

In Zirgesheim queren wir erst den Lechbach und wechseln auf Höhe der Ritterstraße die Straßenseite. Vorbei an den urigen Biergärten Gumpp und Schweizerhof rollen wir weiter entlang der Romantischen Straße bis nach Leitheim, wo wir den einzigen Anstieg auf der Tour zu bewältigen haben.

Die Geschichte des Rokoko-Schlosses Leitheim reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Es wurde als Dependance des Zisterzienser-Klosters Kaisheim errichtet, dessen Mönche sich u.a. dem Weinbau widmeten. Im 16. Jahrhundert entstand das Weingärtnerhaus von dem sich einem eine herrliche Aussicht über die Donauebene eröffnet und welches heute das Hotelrestaurant beherbergt.

Auf den folgenden fünf Kilometern nach Marxheim genießen wir die hügelige Fahrt, die uns jedoch größtenteils bergab führt und an heißen Sommertagen so manche windige Abkühlung bietet. In Marxheim biegen wir in die Donaustraße ein und überqueren im Ortsteil Bruck den Strom.

Über das beschauliche Niederschönenfeld, wo uns der Zwiebelturm von Mariä Himmelfahrt den Weg weist, radeln wir durch Feldheim und von dort aus weiter in Richtung Rain am Lech. Dabei queren wir die Bundesstraße 16 und rollen am geschäftigen Werksgeländer der Südzucker AG vorbei. Auf der Feldheimer Straße geht es in Richtung Stadtpark und vor bei am Stadtschloss von Rain. An der Kreuzung mit der Hauptstraße orientieren wir uns in westliche Richtung und verlassen die geschäftige Innenstadt durch das historische Schwabtor. Durch den Stadtgraben rollen wir bis zum Kreisverkehr bzw. auf den Parkplatz des Blumenparks.

Mehr als nur ein Blümchenpark

Hier in Rain befindet sich neben der Zentrale und dem größten Gartencenter der Firma Dehner auch der wunderbare Blumenpark mit verschiedenen Schaugärten. Dieser hat eine Gesamtfläche von 115.000 m² und kostet keinen Eintritt. In familienfreundlicher Atmosphäre kann im Gartenbistro eine kulinarische Auszeit genossen werden und die kleinen Besucher haben auf dem großen Spielplatz „Villa Blütenstängel“ die Möglichkeit zum Klettern und sich auszutoben. Die farbenfrohen Flamingos und bunten Kois im Teich des Japan Gartens, der mit seinen ikonischen roten Holzbrücken und dem Pailou Fernostflair versprüht, sind dabei die heimliche Attraktion im Blumenpark.

Ruhe und Abgeschiedenheit findet man hingegen in den gepflegten und individuell gestalteten Gartenabschnitte abseits der Hauptspazierwege. Gerade bei der Bepflanzung des Staudenhügels und des Kräutergartens lässt sich manche Idee auch einfach im heimischen Gärtchen umsetzten.

Kulinarische Genusswelt

Auf unserer nächsten Etappe rollen wir erst auf bekannten Wegen zurück zum Schwabtor und biegen dort nach links auf die Donauwörther Straße ein. Dieser folgen wir bis zur Bundesstraße 16 und queren den Lech. Weiter geht’s auf dem baulich getrennten Radweg entlang der Landstraße nach Oberndorf am Lech, in Richtung Mertingen. Auf der Anton-Jaumann-Straße radeln wir durch das Gewerbegebiet nach Asbach-Bäumenheim. Was der Blumenpark für die Seele ist, ist die Zott Genusswelt für den Leib. Diese erstreckt sich auf  über 1300 qm und bietet ein  kulinarisches Einkaufserlebnis mit ebenfalls familienfreundlicher Gastronomie und einem großen Outlet-Supermarkt. In diesem werden verschiedene Zott-Marken, Feinkostspezialitäten, regionale Produkte sowie Spirituosen zum Verkauf angeboten.

Foto: Zott Genusswelt | (c) Stefanie Rösch

Gestärkt queren wir nach unserer erneuten Auszeit vom Sattel die Bahnlinie und folgend dieser auf der letzten Etappen in Richtung Nordheim. Auf dem Radweg entlang der Rainer Straße rollen wir zurück nach Donauwörth, der bayerisch-schwäbischen Perle am Donauufer und dem Ausgangspunkt unserer Tour. Die historische Altstadt mit ihren schmucken, pastellfarbenen Bürgerhäusern, die teilweise erhaltenen Stadtmauer, das wunderbare Käthe-Kruse-Puppen-Museum und nicht zuletzt der idyllische Park am Donauspitz laden nochmals zum Entdecken und Verweilen ein.

Der Wörnitz-Radweg verbindet auf einer 107 Kilometer langen Radtour die Quelle in Schillingsfürst im Romantischen Franken mit der Mündung in die Donau bei Donauwörth. Das Wort Wörnitz geht übrigens auf indogermanische Wurzeln zurück und bedeutet „Die sich Windende“.

Tourstart:

  • Parkplatz Neuen Obermayerstraße (GPS 48.714451772240224, 10.777749210322344)
  • Einstieg an den Bahnhöfen Donauwörth und Rain möglich.

Einkehrmöglichkeiten:

  • Biergarten Schweizerhof, Schweizerhof 1, 86609 Donauwörth
  • Biergarten Gumpp, Im Donautal 1, 86609 Donauwörth
  • Dehner Blumenpark, Donauwörther Straße 3 – 5, 86641 Rain
  • Zott Genusswelt, Anton-Jaumann-Straße 1, 86663 Asbach-Bäumenheim

Routen-Orientierung:

Zug um Zug zur Radtour in Bayerisch-Schwaben mit der Bahn als Verkehrsmittel. Hilfreicher Reisebegleiter ist die kostenlose MoBY-App, die Auskunft über den Fahrplan gibt. Wie und wo ich mein Fahrrad mitnehmen darf, gibt es auf der Website der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zu erfahren.

Titelbild: Stefanie Rösch

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