Den Landkreis Neu-Ulm im Sattel entdecken

Badeseen, Bienen und Gartenkultur - Ein Genuss für alle Sinne

von Stefanie Rösch

Unsere 58 Kilometer lange Rundtour durch den nordwestlichen Landkreis Neu-Ulm beginnt am größten Erlebnisbad der Region, dem Donaubad in Neu-Ulm. Hier könnt ihr auch hervorragend mit dem Wohnmobil übernachten, ideal für einen Citytrip und den Besuch der schönen Doppelstädte Ulm und Neu-Ulm. Zudem ist der Sprung ins kühle Nass nach einem Tag im Sattel hier garantiert.

Illerauen – Naturgenuss und Entschleunigung pur

Wir orientieren uns bei der Einfahrt zum Parkplatz auf der Wiblinger Straße in Richtung Süden und folgen dem baulich getrennten Radweg erst bis zum Kreisverkehr und dann weiter in Richtung Illerbrücke bzw. Wiblingen. Vor der Illerbrücke rollen wir die Abfahrt auf den geschotterten Weg direkt entlang dem Flussufer hinunter. Hier spenden im Sommer die Bäume der Illerauen Schatten und Picknickplätze laden immer wieder zu einer Auszeit ein. Für ein Weißwurstfrühstück kann im Wirtshaus Silberwald eingekehrt werden, welches idyllisch im verwunschenen Auwald bei Ludwigsfeld liegt und ab dem Rad- und Wanderweg ausgeschildert ist.

Wir rollen weiter an den Sendener Auseen vorbei und erreichen nach kurzer Fahrt das Naherholungsgebiet Grüne Lunge in Vöhringen. Hier bietet sich eine weitere Gelegenheit, die Badesachen aus der Satteltasche zu holen und sich abzukühlen. Ab hier folgen wir auf weiten Strecken auch der Gartenparadies-Runde.

Die knapp 40 Kilometer lange Gartenparadies-Runde ist eine von sechs offiziell ausgeschilderten Tagesradtouren im Landkreis Neu-Ulm, erkennbar an ihrem grünen, quadratischen Tourensymbol. Hier in meiner Heimat gibt es idyllische Fluss- und Seenlandschaften, paradiesische Gärten, prächtige Klöster sowie einzigartige Museen zu entdecken.

Nach knapp 3 Kilometern queren wir den schmalen Steg über den UIAG-Kanal, der zur Stromgewinnung an einem der zahlreichen Stauwerke entlang des Flusslaufs angelegt wurde. Bis zur Illerbrücke bei Regglisweiler rollen wir weiter entlang des östlichen Flussufers, begleitet vom Zwitschern der Vögel und dem Rauschen der Stromschnellen. Wir wechseln, dem Iller-Radweg folgend, das Flussufer und radeln in Dietenheim wieder über die Illerbrücke nach Illertissen. Vorbei am Campingplatz Illertissen fahren wir auf dem baulich getrennten Radweg entlang der Dietenheimer Straße am Freizeitbad Nautilla vorbei und folgen weiter der Beschilderung der Gartenparadies-Runde.

Bienen, Gartenkultur und Blütenpracht – Paradiese für Entdecker und Naturliebhaber

Dabei weißt uns der Zwiebelturm des neuzeitlichen Illertissner Vöhlinschlosses den Weg durch die beschauliche Innenstadt. Das Schloss ist ein Nachfolgebau der hochmittelalterlichen Burg zu Tissen und beherbergt heute neben einem Tagungszentrum das einzigartige Bayerische Bienenmuseum, sowie das modern gestaltete Museum Illertissen.

Im Bayerischen Bienenmuseum brummt und summt es das ganze Jahr über. Hier erfährt man mehr über interessante, spannende und außergewöhnliche Themen rund um das emsige Nutztier und kann eine leibhaftige Bienenkönigin samt ihrem Hofstaat besuchen.

Im Anschluss radeln wir auf dem Tiefenbacher Weg nach Norden und biegen nach rund einem Kilometer nach rechts ab. Nach der Überquerung der lärmenden Autobahn orientieren wir uns rechts in Richtung Tiefenbach und folgen weiter der Gartenparadies-Runde. Am Waldrand lohnt sich ein Abstecher zur Staudengärtnerei Gaißmayer mit einer wohlverdienten kulinarischen Auszeit im Museumscafé. Dort könnt ihr euch im ausgedehnten Schaugarten, der seit über 40 Jahren auf ein ökologisches, ganzheitliches Anbaukonzept setzt, auf eine fußläufige Erkundungstour begeben und im Museum für Gartenkultur vergessene Pflanzenschätze entdecken.

Foto: Staudengärtnerei Gaißmayer | (c) Stefanie Rösch

Von Tiefenbach aus folgen wir den Radwegweisern durch Felder und Wiesen entlang des malerisch durch die Landschaft mäandernden Flüsschens Roth bis nach Weißenhorn. Auf der Emershofer Straße rollen wir bis zum Kreisverkehr am Rande des Weißenhorner Gewerbegebietes. Für die Tour folgen wir der Herzog-Georg-Straße bis zum Weißenhorner Bahnhof bzw. dem nächsten Kreisverkehr.  Für einen lohnenden Abstecher in die historische Altstadt mit ihrem Fuggerschloss biegen wir in die Illerberger Straße ein. Den auf unserer Route liegenden nächsten Kreisverkehr verlassen wir an der dritten Ausfahrt auf die Ulmer Straße. Nach 1,5 Kilometern auf dem baulich getrennten Radweg entlang der Landstraße erreichen wir die Einfahrt zum wunderbaren Kreismustergarten.

Der Kreismustergarten ist der ideale Ort für eine Inspirationsreise mit allen Sinnen. Inmitten der bunt blühenden und duftenden Rosen- und Staudenbeete oder im Schatten der Obstbäume lässt sich nochmals Kraft für den Alltag tanken.

 

Über die Sendener Stadtteile Witzighausen und Wullenstetten erreichen wir auf der Römerstraße die Kreuzung mit der Kemptener Straße. Dort radeln wir in Richtung Sendener Innenstadt. Auf Höhe des Rathauses, an der Kreuzung mit der Hauptstraße, biegen wir nach links ab. Richtung Illerkirchberg rollend folgen wir der Hauptstraße durch Wohngebiete bis zum Ayer-Werkskanal, den wir überqueren. Nach rund 150 Metern erreichen wir wieder den Iller-Radweg. Von dort aus geht es auf bekannten Wegen zurück zum Ausgangspunkt der Tour nach Neu-Ulm.

Tourstart:

  • Parkplatz am Donaubad Neu-Ulm (GPS 48.38484226824575, 9.986480180606865)
  • Einstieg an den Bahnhöfen Illerstissen und Weißenhorn möglich.

Einkehrmöglichkeiten:

  • Wirtshaus Silberwald, Illerholzweg 30, 89231 Neu-Ulm
  • Museumscafé der Staudengärtnerei Gaißmayer, Jungviehweide 3, 89257 Illertissen

Routen-Orientierung:

Zug um Zug zur Radtour in Bayerisch-Schwaben mit der Bahn als Verkehrsmittel. Hilfreicher Reisebegleiter ist die kostenlose MoBY-App, die Auskunft über den Fahrplan gibt. Wie und wo ich mein Fahrrad mitnehmen darf, gibt es auf der Website der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) zu erfahren.

Titelbild: Stefanie Rösch

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