…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Stefanie & Christa Bareth:
Endlich kamen wir nach zahlreichen Umleitungen auf unserem Weg von Heidenheim über Land in Donauwörth an. Vor der Tourist-Info (die telefonische Kontaktaufnahme und Information haben übrigens hervorragend funktioniert) gerieten wir erst einmal mitten in eine Hochzeitsgesellschaft, da das Trauzimmer gegenüber ist. Wir kannten uns in Donauwörth überhaupt nicht aus. Unübersehbar stehen jedoch der wuchtige 57 m hohe Kirchturm und das Liebfrauenmünster auf dem höchsten Punkt der Reichsstraße, so dass wir unser Ziel, den Turm des Liebfrauenmünsters, gleich fanden. Regelmäßig finden Führungen auf den Turm statt (Gebühr: 2,50 €).
Hoch hinaus auf den Turm des Liebfrauenmünsters
Nach einer ausführlichen Sicherheitseinweisung durch unsere Führerin ging es – natürlich nach dem Läuten, damit wir keine Hörschäden davontrugen – los. 218 Stufen führen nach oben. Vorbei geht’s an der Glockenstube. Zum Glück läuten die Glocken nicht. Interessant die Infos unserer Führerin zu den verschiedenen Glocken und deren wechselvoller Geschichte. Die berühmteste Glocke ist die „Pummerin“. Sie ist die größte Glocke in Schwaben und wurde ursprünglich 1512 gegossen. Ein bedeutendes Ereignis für Donauwörth war 2018 die Stiftung der neuen Annaglocke durch die Familie Deibler. Franz Deibler überlebte als einziger der Familie die Bombenangriffe im April 1945. Nachdenklich stimmen uns die Bilder von der Zerstörung Donauwörths ein paar Tage vor Ende des 2. Weltkrieges.
Einblicke in die Türmerwohnung
Ein paar Stufen weiter sind wir in der Türmerwohnung. Heute kaum vorstellbar, dass da eine ganze Familie wohnte. Die Turmführung war gleichzeitig auch eine Stadtführung, da wir mit Blick von oben viele interessante Informationen über Donauwörth, seine Geschichte samt historischer und aktueller Gebäude erhielten. Wir haben auch dazugelernt, dass der Türmer gleichzeitig eine wichtige Funktion als Musiker in der Stadt erhielt (Organist, Leiter des Chors usw.). Nicht nur auf Feuer oder Angreifer musste er achten, sondern auch auf vorbeikommende Schiffe, damit der Stadtzöllner heraneilen konnte. Die Donau war ja einmal ab Ulm schiffbar. Man erfährt auch, warum die Donauwörther „Mondspritzer“ genannt werden.
Die Aussicht genießen
Von der Aussichtsplattform haben wir einen grandiosen Blick auf die Altstadt mit der Reichstraße, die Altstadtinsel Ried, das Fuggerhaus, das frühere Kloster Heilig Kreuz und den Zusammenfluss von Donau und Wörnitz. Die Fernsicht ist heute toll. Am Horizont sehen wir das rd. 35 km entfernte Kernkraftwerk Gundremmingen.
Picknick an der Wörnitz
Nach einem Bummel durch Donauwörth freuen wir uns auf ein Picknick. Wir haben ja einen 15-jährigen Feriengast aus dem Allgäu mitgebracht und irgendwann ist genug Kultur. Und schließlich hat die Tourist-Info Donauwörth für uns als Botschafter mit viel Liebe ein Picknick-Set zusammengestellt. Herzlichen Dank dafür! An der Wörnitz finden wir einen schönen Platz und genießen die Stärkung unter freiem Himmel.
Lauschtour durch Donauwörth
Nun steht noch die Lauschtour an. Diese kam bei uns jetzt nicht so gut an. Zum einen hatten wir zugegebenermaßen Schwierigkeiten mit der Technik (wir hatten uns gegen Gebühr einen iPod mit Lautsprecher bei der Tourist-Info ausgeliehen). Am Anfang haben wir uns ein paar Mal verlaufen, das wäre mit der App auf dem Smartphone eher nicht passiert und dann waren die Lautsprecherboxen viel zu leise, so dass bei vorbeifahrenden Autos oder allgemein in der Stadt nicht 4 Personen zuhören könnten. Da hätten wir lieber auf unsere Smartphones mit Kopfhörern zurückgegriffen. Zum anderen war uns nicht bewusst, dass die Tour eher auf Kinder zugeschnitten ist.
Die Turmführung dauert ca. 1h. Die Lauschtour ebenfalls.
Fazit: Ein Besuch in Donauwörth lohnt sich. Uns hat’s gefallen.