…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Katharina Wischenbarth & Steffen Faßmann:
Wir steigen die Treppen beim Reimlinger Tor hinauf. Es ist das älteste der fünf Stadttore Nördlingens und die Straße, die hier durchführt, war früher eine bedeutende Handelsstraße nach Augsburg.
Oben angekommen gehen wir nach rechts, wir erkunden die Stadtmauer, die Tore und Türme gegen den Uhrzeigersinn. Die Stadtmauer in Nördlingen ist die Einzige in Deutschland, die einen vollständig begehbaren und überdachten Wehrgang besitzt. Sie ist 2,6 km lang und unter dem Dach des Wehrgangs ist es auch bei praller Sonne oder Regen angenehm geschützt.
Nach einem kurzen Stück passieren wir den Reißturm von 1408 und kommen zum Deininger Tor. Das wurde in einer Schlacht stark beschädigt, wurde wieder aufgebaut und steht den anderen Türmen heute in nichts nach.
Das nächste Tor, das wir erreichen, ist das Löpsinger Tor. Hier ist das Stadtmauermuseum in sechs Ebenen untergebracht.
Hier beginnt die Lauschtour „Hexen in Nördlingen“, wir starten die Tour und erfahren Interessantes über das Tor – was wäre gewesen, wenn wir damals im 15. Jahrhundert hätten die Stadt erobern wollen…
Auf dem weiteren Rundgang folgen der Untere Wasserturm und der malerische Spitzturm (Lauschpunkt), bis wir zum Baldinger Tor gelangen. Auch dieses Tor wurde 1634 stark beschädigt, stürzte später sogar ganz ein und wurde wieder aufgebaut.
Anschließend passieren wir vier Backofentürme, das sind Wehrtürme die die Form von Backöfen haben und daher ihren Namen haben. Bevor wir zum letzten Stadttor kommen, durchqueren wir den Oberen Wasserturm, den Löwen- und Pulverturm.
Das Berger Tor sicherte die Straßen in Richtung Ulm.
Auf dem Weg zum Reimlinger Tor sehen wir den Feilturm. Er diente als Schuld- und Gefängnisturm.
Wir kommen an der Alten Bastei vorbei, sie wird heute als romantische Freilichtbühne genutzt, früher war sie ein mächtiges Bollwerk, das die Stadtseite schützte, die am meisten gefährdet war.
Innerhalb der Stadtmauer befindet sich die gesamte mittelalterliche Altstadt.
Zurück am Reimlinger Tor laufen wir ein Stück den historischen Rundgang wie er auf dem Stadtplan vorgeschlagen wird, entlang, bis wir zur Spitalkirche und dem Stadtmuseum gelangen. Hier erfahren wir beim nächsten Lauschpunkt etwas über den Kräutergarten des Heilig-Geist-Spitals und was die Verbindung zu den Hexen war.
Über das Hotel Klösterle gelangen wir zum heutigen Rathaus. Auf der Turmseite sehen wir die Holztüre, dahinter verbarg sich früher die Folterkammer. In der Lauschtour erfahren wir ein paar Details.
Wir gehen das letzte Stück entlang zum Weinmarkt und damit zum Maria Holl Brunnen von 1966, wo auch die Lauschtour endet. Maria Holl war eine Frau, die ebenfalls der Hexerei beschuldigt und gefoltert wurde. Sie gestand jedoch nie etwas und musste damit von den Ratsherren als erste Frau frei gelassen werden. Sie leitete damit das Ende der Hexenverfolgung in Nördlingen ein.
Zurück am Marktplatz sehen wir uns die spätgotische St. Georgs-Kirche mit ihrem Turm „Daniel“ an. Vom Turm oben hat man einen fabelhaften Ausblick über die Stadt, aber wir entscheiden uns heute für ein kühles Getränk in einem der Cafés.
Hier noch ein paar Tipps:
– Stadtführungen: täglich um 14 Uhr
– Abendlicher Rundgang, täglich um 20:30 Uhr
– Beides startet bei der Tourist-Information, ca. 1 Stunde, kostet 4,50 Euro pro Person, ohne Voranmeldung möglich
– Parken kann man sonntags in der Altstadt kostenfrei.
Viel Vergnügen beim Erkunden von Nördlingen wünschen
Katharina & Steffen