Durch den Sommer mit Siglinde Beck im Holunderhof

Naturverbunden und heimatliebend

von Bernadette Buhl

Mit dem Holunderhof Lohe bei Oettingen verwirklichte sich Kräuterpädagogin Siglinde Beck einen lang gehegten Traum. Seitdem streift sie durch die Wälder, Wiesen und Flussufer Bayerisch-Schwabens, um die wertvollen Schätze der Natur zu heben. Oftmals sogar in Begleitung eines Esels. Dann wird gebrodelt und zubereitet – von Gelee bis Sirup, von Aufstrich bis Likör. In ihrem Hofladen bietet sie die Erzeugnisse feil.

 

Foto: Florian Trykowski

Liebe Frau Beck, jetzt ist Kräutersammelzeit. Was findet man am Wegesrand oder auf unseren heimischen Wiesen? Und was kann man damit anstellen?

Auf der Wiese finden Sie derzeit das Wiesenlabkraut. Es ist prima für schnell gebundene Sommerkränze. Die Blüten schmecken toll im Tomatensalat. Den Spitzwegerich dürften auch die meisten kennen. Seine jungen Blätter eignen sich kleingeschnitten im Salat, in Aufstrichen oder für eine Spitzwegerichsuppe. Als Tee zubereitet zeigen sie eine schleimlösende Wirkung bei Husten. Beifuß ist als Gewürz für den Gänse- und Entenbraten oder für einen kräftigen Kräuterlikör geeignet.

 

 

Was erfahren die Besucher auf Ihren Kräuterführungen und Eselwanderungen?

Bei meinen Kräuterführungen kann man sich wunderbar auf die Natur einlassen, Kraft daraus schöpfen und Gutes für den Körper tun. Nebenbei erfährt man, was in der Küche verwendet werden kann oder welcher gesundheitliche Wert hinter dem Kräutlein steckt. Bei der Eseltour dürfen sich Eselliebhaber und Menschen, die es sehr stressig haben, auf das Tempo des Esels einlassen. Der Stress fällt ab, der Kopf wird frei und man fühlt sich danach glücklich und entschleunigt.

 

Foto: Florian Trykowski

 

Der Holunderhof hat es ja schon in seinen Namen: Wie viele Holundersträucher haben Sie? Wie verarbeiten Sie den Holunder bei Ihnen am Hof?

Hier am Hof haben wir über 20 Holundersträucher. Dabei verwenden wir die Blüten für Tee, frisch angesetzt für Limonade und für Sirup, der das ganze Jahr über verwendet werden kann. Außerdem machen wir daraus Gelee, Holunderblütenlikör und Essig. Die Beeren verarbeiten wir zu Saft, Likör und Marmeladen. Eingemacht passen die Beeren wunderbar zu Wildgerichten. Die Blätter kann man zwischen Äpfel legen, wenn man diese einlagert, dann bleiben sie länger frisch. 

 

Foto: Florian Trykowski

 

Wo im Ries lassen Sie sich am liebsten den Heuduft um die Nase wehen? 

Ich gehe gerne zu den Wörnitzwiesen, wo noch auf herkömmliche Weise Heu gemacht wird oder ins Wemdiger Ried. Dort haben zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten geeignete Lebensräume gefunden. Da gibt es immer etwas zu entdecken und der Erholungsfaktor ist enorm. 

 

Foto: Florian Trykowski

 

Und was sollten sich Ries-Besucher auf keinen Fall entgehen lassen?

Baden in der Wörnitz ist im Sommer eine Wucht. In Oettingen gibt es eines der letzten Flussfreibäder. Nach der Abkühlung suche ich mir dort einen schönen Schattenplatz und träume davon, wie schön unsere Heimat doch ist.

 

Foto: Florian Trykowski

 

Tipp: Im TV-Beitrag „Mein Bayern erleben“ von SAT.1 Bayern  bekommt man außerdem noch einen tollen Eindruck von Siglinde Becks Angebot auf dem Holunderhof Lohe und von der Region rund um Oettingen…

*Titelbild*: Florian Trykowski

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