Golden Glamour made in Bayerisch-Schwaben – der Schwäbische Barockwinkel fasziniert Einwohner und Besucher zugleich. Typisch für den barocken Baustil sind die hübschen Zwiebelkuppen, die viele Kirchen der Region zieren. Im Innenraum erwarten dich üppige Darstellungen an Decken und Seitenwänden. Die vielfältigen Themen sind der menschliche Genuss, die Vergänglichkeit, dramatische Mythologie und das spannende Spiel aus Licht und Schatten. Die schönen Kirchen zeigen viel Weiß, Gold und farbenfrohe Gemälde. Und es warten noch mehr Barockperlen auf dich. Wir stellen dir einige Highlights in Bayerisch-Schwaben vor.
Maria Brünnlein in Wemding
Wunderschön und laut Überlieferung mit Heilwasser: Maria Brünnlein in Wemding ist eine Wallfahrtsbasilika und wurde von Papst Johannes Paul II. zur Basilika minor erhoben. Denn die kleine Quelle hinter dem Altar spendet Wasser, das eine Heilwirkung haben soll. Aus diesem Grund pilgern viele Menschen zum hübschen Kleinod in schöner Lage inmitten der Natur. Der Innenraum der Kirche ist in typischem Barock: weiß, goldfarben, Schnörkel, viele bunte Bilder und Gemälde. Danach geht’s entweder in den Gasthof mit Biergarten oder auf eine der zahlreichen Wanderungen, die sich dir rund um den Ort bietet. Hinter den Kirchenmauern findest du ein Dammwildgehege.
Herrgottsruh in Friedberg
Die imposante Wallfahrtskirche Herrgottsruh am Stadtrand von Friedberg ist immer einen Besuch wert. Besonders sehenswert: ihr gemalter Hochaltar mit einem davor frei stehenden Kreuzaltar. Draußen entdeckst du eine kleine Mariengrotte. Übrigens: Von dort aus ist ein guter Startpunkt für Wanderungen und Radtouren. Auch die sehenswerte Altstadt von Friedberg erreichst du in wenigen Fußminuten. Wenn du genügend Zeit mitbringst, solltest du auf Lauschtour gehen: Einfach die App aufs Smartphone laden und zu den acht sehens- und hörenswerten Lauschpunkten starten. Immer wieder passierst du herrliche Aussichtspunkte entlang der alten Stadtmauer.
Kloster in Roggenburg
Eine historische Klosteranlage sondergleichen steht weithin sichtbar in Roggenburg. Sie wurde liebevoll saniert und ihr gesamtes Areal ist wirklich beeindruckend – von der barocken Kirche selbst über das Tagungszentrum bis hin zum Klostergarten. Im Klostermuseum erfährst du alles Geschichtliche rund um das prächtige Kloster mit den hohen Doppeltürmen. Übrigens: Im Labyrinth-Garten wachsen über 300 verschiedene Efeusorten und am Klosterweiher lässt es sich herrlich wandern und ruhen. Hunger bekommen? Dann kehre ein in die zünftige Klosterwirtschaft. Auch hier gibt es eine Lauschtour, die du auf eigene Faust erkunden kannst.
Mariä Himmelfahrt in Dillingen
Die ehemalige Universitätskirche von Dillingen zählt zu den schönsten Kirchen in ganz Bayerisch-Schwaben. Ihre Architektur galt als Vorbild vieler weiterer Barockkirchen in Deutschland. Überall findest du Stuck, Deckenfresken, Engelsfiguren und Gemälde mit Szenen aus der christlichen Geschichte. Später wurde die Kirche im Stil des Rokoko innen neu gestaltet. Schau dich um und bewundere die üppigen Kunstwerke der Studienkirche. Für noch mehr Staunen geht’s auf zur Königsstraße, um die schönen alten Hausfassaden zu entdecken. Du passierst das Alte und das Neue Rathaus. Am Ende der Prachtstraße steht das letzte erhaltene Stadttor, der Mitteltorturm.
Kloster in Oberelchingen
Ein weiterer toller Ort des Barock, der noch dazu eine herrliche Aussicht ins Donautal und nach Ulm bietet, ist die ehemalige Klosterkirche in Oberelchingen. Sie wirkt mächtig inmitten der freien Natur auf einem Berg. Nimm dir Zeit, den prächtigen Innenraum ausgiebig zu erkunden. Du entdeckst viele typische Barockelemente. Danach geht’s zu einem Abstecher in den liebevoll gepflegten kleinen Klostergarten. Falls du etwas Zeit mitgebracht hast, unternehme unbedingt die Lauschtour „Napoleon in Elchingen“. Dann erfährst du etwa, warum Elchingen im Pariser Triumphbogen zu finden ist. Denn in der schwäbischen Stadt gewann der französische Herrscher eine seiner wichtigsten Schlachten.
Rathaus und Schaezlerpalais in Augsburg
Das Augsburger Rathaus mit seinem berühmten Goldenen Saal ist einer der bekanntesten Renaissance-Bauten Deutschlands. Die vergoldete hölzerne Decke des imposanten Raumes darfst du dir nicht entgehen lassen. Spätestens einige hundert Meter weiter im Schaezlerpalais wird dir der Glanz der prachtvollen Reichsstadt von damals weiter bewusst. Der zweigeschossige Festsaal des Rokokopalastes wurde von „Stargast“ Marie Antoinette, der späteren Königin von Frankreich, eingeweiht. Man kann sich bildlich vorstellen, welch rauschende Feste damals dort gefeiert wurden. Tipp: Mach noch einen Abstecher in den schönen Garten des Palais.
Titelbild: F. Trykowski