…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Nicole & Johannes Kessler:
Im ersten Blogeintrag haben wir geschildert, warum wir etwas länger gebraucht haben bis wir unsere erste Bloggertour unternommen haben. Nach der Besteigung des Lauinger Schimmelturms hatte uns die Abenteuerlust gepackt und wir fuhren einige Tage später nach Donauwörth ins Käthe-Kruse-Puppen-Museum, welches im historischen Kapuzinerkloster untergebracht ist. Dort wurden wir beinah königlich von drei Angestellten des Museums empfangen. Töchterchen Madeleine wollten wir ursprünglich an diesem Nachmittag bei der Oma parken. Es ergab sich jedoch bei der vorherigen telefonischen Terminvereinbarung mit einer Angestellten des Puppenmuseums, dass Kind und Oma doch einfach mit sollten. Die Auszeichnung kinder- und omafreundlich kann man diesem Museum bzw. deren Angestellten auf jeden Fall bedenkenlos verleihen.
Eine kleine, ältere, aber absolut taffe und adrett gekleidete Dame führte uns durch die Räumlichkeiten des Museums. Ihre eigene Begeisterung für das Lebenswerk von Käthe Kruse war ansteckend. Auf viele kleine Details der über 150 dort ausgestellten Puppen verwies sie uns und erzählte aus dem bewegendem Leben von Käthe Kruse (geb. 1883, verstorben 1968) und deren Familie.
Als Eltern (bisher lediglich von einer Tochter und einem Bauchzwerg) fanden wir es sehr bewundernswert, was Käthe Kruse neben der Betreuung ihrer sieben Kinder noch Kreatives und Unternehmerisches leistete. Ferner erfuhren wir, dass die gesamte Familie künstlerisch aktiv war. Der Ehemann von Käthe Kruse, nämlich Max Kruse, war Bildhauer. Der gemeinsame Sohn Max jun. machte sich als Schriftsteller einen Namen. Aus seiner Feder stammt z.B. die Kinderbuchreihe um das „Urmel“. Die gemeinsame Tochter Hanne kreierte 1957 ihr erstes eigenes Puppenmodell „Däumlinchen“. Tochter Sofie war ebenfalls maßgeblich an der Produktion der Schaufensterpuppen beteiligt und Sohn Jochen setzte die Puppen geschickt in Szene und fotografierte sie. Dies nur als wenige Beispiele für die kreative Vielfalt der Familie Kruse.
Das Museum zeigt, wie eine Käthe-Kruse-Puppe entsteht, man kann Rekonstruktionen der ersten Puppenherstellungsversuche von Käthe Kruse für ihre Tochter Mimerle bestaunen, ebenso eine lebensgroße Exotengruppe, welche extra von der Firma Käthe Kruse für die Weltausstellung 1939 in New York angefertigt wurde. Original-Interviews von Käthe Kruse aus den 1950ern sind zusätzlich zu hören.
Entzückend ist auch die derzeitige Sonderausstellung „Schätze aus der Sammlung Riemersma II – Szenen aus dem Kinderleben“ im Museum, welche noch bis 29. September 2019 gezeigt wird. Dort sind nostalgische Spiel- und Lernszenen im Kinderzimmer detailreich in Schaukästen nachgestellt.
In einem weiterem Raum kann man dann noch aktuell produzierte Puppen bestaunen und auch erwerben.
Als Andenken an diesen nostalgischen Nachmittag im Käthe-Kruse-Museum erhielten wir zwei Kaffeetassen und ein Käthe-Kruse-Herz.
Der informative Nachmittag endete für uns im sonnigen Innenhof des Museums mit einem Glas Orangensaft.
Vielen lieben herzlichen Dank an die ehrenamtliche, sympathische Museumsführerin und die beiden anderen freundlichen Angestellten des Museums. Es war ein gelungener Nachmittag, der drei Generationen sehr sehr gut gefallen hat!