…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Nicole & Johannes Kessler:
Lauinger Schimmelturm und Genießerrestaurant Lodner
oder Die Schummelblogger auf´m Schimmelturm
Unsere Annahme, den Blog „Zeit zu Zweit“ wahnsinnig schnell mit romantischen, kulturell hochwertigen und interessanten regionalen Ausflugstipps zu spicken, belehrte uns eines besseren. Das Leben oder vielmehr der Alltag selbst kamen uns ständig dazwischen. Zwischen Pflege von Opa, Jobs und Betreuung von Töchterchen Madeleine (Jahrgang 2016) fanden Johannes und ich kaum Zeit bzw. hatten auch kaum Kraft für Ausflüge.
So wurde es Mai 2019, bis wir zum ersten Blogger-Ausflug aufbrachen.
Als erstes Ziel war Lauingen geplant und nichts sollte uns an diesem Tag davon abhalten. Das Motto „Zeit zu Zweit“ brauchten wir uns aber nicht wirklich auf die Fahne zu schreiben, schließlich kündigt sich für August 2019 nochmal Nachwuchs an. Die Ausflüge können daher nur zu Dritt (also mit Bauchzwerg) oder teilweise aufgrund fehlenden Babysitters für Madeleine eben nur zu Viert stattfinden. Aber auch das sollte uns nicht an unserer Mission „Unterwegs als Blogger im Auftrag von Bayerisch-Schwaben“ hindern. Wir beschlossen, uns offiziell als Schummelblogger zu bekennen.
Lauingen war also Ziel des Tages. Mit im Gepäck unsere Tochter Madeleine, da der Ausflugstag auf Christi Himmelfahrt / Vatertag fiel und dieser Tag ohne Kind irgendwie komisch gewesen wäre. Der Herrgott meinte es gut mit uns und schickte angenehme Sonnenstrahlen.
Stärkung im Hotel Drei Mohren
Nachdem wir grundsätzlich mit leerem Magen nicht besonders aufnahmefähig sind, führte uns der erste Gang in das Genießerhotel Lodner/Hotel „Drei Mohren“. Das drei Sterne Hotel mit Restaurant befindet sich mitten im Herzen von Lauingen. Das im Jahr 1873 erbaute Haus mit verspielter Stuckfassade wurde liebevoll und mit Fingerspitzengefühl von der Familie Lodner Ende der 80er Jahre renoviert. Wir wurden dort sehr freundlich empfangen, was mit Kleinkind an der Hand nicht immer selbstverständlich ist.
Offensichtlich werden jedoch in diesem familiengeführtem Betrieb sowohl die großen als auch die kleinen Gäste herzlich begrüßt. Hierzu muss man aber auch anmerken, dass unser Landkind Madeleine nach Betreten des historischen Speisesaales vorzügliche, sogar königliche Manieren annahm. Wäre sie nicht so klein gewesen und hätte sie nicht Spätzle mit Soße bestellt, hätte man sie glatt für eine vornehme Dame halten können. Den kleinen in Windeln gehüllten Hintern platzierte sie sorgfältig auf einem der samtrot bezogenen Stühle und trank mit abgespreiztem kleinen Finger Wasser aus einem Weinglas.
Sehr zu empfehlen sind im Genießerrestaurant Lodner neben den klassischen Spätzle mit Soße übrigens die Schwäbische Hochzeitssuppe, der Wildschwein Burger und die knusprigen Pommes. Leider waren wir nach Vor- und Hauptspeise derart gesättigt, dass keiner von uns mehr eine Nachspeise bestellte. Allerdings kamen wir nicht um die verlockenden Angebote an Gewürzen aus aller Herren Länder, die es in der Hotellobby zu erwerben gab, herum.
Sodann bekamen wir den Schlüssel zum Lauinger Schimmelturm von der Rezeption des Hotels Lodner ausgehändigt und machten uns auf zur Turmbesteigung.
Nach dem Essen auf den Lauinger Schimmelturm
Nachdem weder vor noch hinter uns weitere Turmbesteiger waren, hatten wir quasi den ganzen Turm für uns allein und konnten auch im eigenen Tempo den Aufstieg wagen. Im Turm erhält man auf jeder Ebene Informationen zum Bau und der Sanierung des Turms, dessen Geschichte, Sagen und Gedichte dazu, ferner kann man die Turmglocken bestaunen. Am schönsten und auch passend zum Vatertag fanden wir ein Gedicht über „Das alte Väterchen Schimmelturm, der über seine Lauinger seit 1478 ein wachsames Auge hat“.
Unsere Prinzessin Madeleine ließ sich überwiegend tragen und winkte aus jedem Turmfenster dem Lauinger Volk fröhlich zu. Ganz oben angekommen konnte man auf einem Balkon einmal um den Turm laufen und die prachtvolle Aussicht über Lauingen und das Donautal genießen. Zudem hatten wir Glück und konnten Papa Storch und seiner Familie, welche unweit des Schimmelturms in luftiger Höhe ihr Nest errichtet hatte, einen fröhlichen Vatertag zurufen.
Auf dem Turmbalkon wird einem jedoch ganz schön mulmig, wenn einem der Wind um die Nase bläst und die kleine Tochter vor Freude unbeschwert zum Hüpfen anfängt.
Nach dem Abstieg rundeten wir den Tag noch mit einem Spaziergang in der Altstadt, einem Abstecher in die katholische Stadtpfarrkirche St. Martin und den Besuch der Lauinger Enten am Donauufer ab. Wir waren erstaunt, wieviel das Donau-Städtchen Lauingen zu bieten hat und vor allen Dingen, wie relativ preiswert und ohne langen Anfahrtsweg ein schöner Ausflug sein kann.