…von Botschafter-Familie Motullo/Thom:
Der Glockenturm der Nördlinger Stadtkirche St. Georg ist weit und breit das höchste Bauwerk im Nördlinger Rieskrater. Schon bei der Anfahrt von Donauwörth ist diese Sehenswürdigkeit in Bayern von weitem zu sehen. Da wir uns einen sehr heißen Sonntag ausgesucht hatten, konnten wir direkt an der Kirche parken. Werktags ist es sicher besser, wenn man einen der Parkplätze außerhalb der Stadtmauer ansteuert. Der Fußweg zum Marktplatz ist nie länger als 10 Minuten.
Aussicht übers Ries
Eine Besonderheit des „Daniel“, wie der Turm genannt wird, zeigt sich gleich unten am Eingang: „Kasse oben beim Türmer“ steht auf einem Schild. Also geht’s erstmal 80m in die Höhe. Auf halber Strecke plötzlich lautes Geläute. Die riesigen Glocken schlagen 11 Uhr. Unser Glück, dass wir nicht direkt oben bei den Glocken waren. Unsere drei Kleinen sind auch so schon heftig erschrocken.
Schließlich erreichen wir das Türmerzimmer und werden gleich freundlich begrüßt. Der Türmer ist nicht nur fürs Kassieren zuständig, sondern kann auch gleich viele Geschichten erzählen. Die nächste Überraschung zeigt sich, wenn der Türmer sein „Wohnzimmer“ öffnet. Dort findet sich nicht nur Schreibtisch und Sessel, sondern auch Fernseher und Bett. Der Türmer hat in Nördlingen nämlich die besondere Aufgabe, jeden Abend von 22.00 Uhr bis 24.00 Uhr alle halbe Stunde den Wächterruf „So Gsell, so“ über die Altstadt zu rufen. So lange wollten wir aber dann doch nicht bleiben…
Genossen haben wir den Ausblick über die Stadt und weit ins Land bis zum Rand des Rieskraters. Für die Kinder waren die 4 Jungstörche auf einem Dach gleich neben dem Turm allerdings viel interessanter. Ansonsten ist der Nördlinger Daniel wahrscheinlich der einzige Kirchturm, der ganz oben eine Toilette hat! Mit kleinen Kindern ist das gar nicht unpraktisch.
Viel Spaß in Nördlingen wünschen
Saskia Motullo und Wolfram Thom mit Linn, Korinna und Tilman
