Selbst gebackene Plätzchen und Lebkuchen sind einfach die besten. Wusstest du, dass es zahlreiche regionale Backrezepte für die Adventszeit aus Bayerisch-Schwaben gibt? Wir haben uns umgehört und nachgefragt – und diese tollen Rezeptideen erhalten. Also, pack schon mal den Teigroller aus, mach es dir mit Weihnachtsmusik und Tee in der guten Stube gemütlich, damit es in der heimischen Weihnachtsbäckerei losgehen kann. Für danach haben wir Impressionen für einen Winterspaziergang in idyllischer Landschaft für dich – von Holzen über Krumbach bis Lauingen und Höchstädt.
Foto: Aichacher Imker I Erich Echter
Lauinger Vanillekipferl
Jakob Lenzer vom Himmelbäck in Lauingen steht in der Adventszeit gerne in der Backstube. Denn jetzt knetet und formt er traditionell den Teig für Plätzchen, die seit Generationen an Beliebtheit nichts verbüßt haben. Extra für uns hat er eines seiner besten Rezepte verraten. Und mal ehrlich: Kennst du jemanden, dem Vanillekipferl nicht schmecken?! Eben.
Zutaten: 160 g Butter, 60 g Puderzucker, 80 g gemahlene Mandeln, 200 g Weizenmehl, 1 Ei, 1 Prise Salz, 1 Vanilleschote
To Do: Butter in kleine Stücke schneiden. Puderzucker sieben und zusammen mit der Butter in eine Schüssel geben. Mandeln, Ei, Salz und das Mark der Vanilleschote hinzugeben und alle Zutaten zu einem Mürbeteig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie einschlagen und über Nacht kühl stellen. Am nächsten Tag in dünne Stränge formen, diese portionieren und zu kleinen Hörnchen formen. Bei 180 Grad ca. 12 Min. backen, bis das Gebäck goldbraun ist. Kipferl auskühlen lassen und vorsichtig in Vanillezucker wälzen.
Foto: Himmelbäck Lauingen
Foto: F. Trykowski
Beswanger Lebkuacha
Beswanga, also Binswangen, ist eine stattliche Gemeinde im Landkreis Dillingen mit einer reichen Geschichte. Untrennbar damit verknüpft ist die absolut sehenswerte Alte Synagoge, die älteste im neumaurischen Stil aufgeführte Synagoge in Deutschland, heute als Kulturzentrum genutzt. Aus dem Ort stammt dieser Rezept-Tipp, der saftige und besonders schmackhafte Lebkuchen verspricht.
Zutaten: 2,5 kg Mehl, 4 Eier, 500 g Honig, 250 g Butter, 500 ml Milch, 1 kg Zucker, 125 g Kakao, Nelken, Zimt, 40 g Hirschhornsalz, 250 g gemahlene Nüsse (nach Belieben), Zitronat und Orangeat (nach Belieben), Oblaten (Durchmesser 7 cm)
To Do: Honig erwärmen und Butter, Eier und Zucker dazugeben. Solange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann Gewürze unterheben. Hirschhornsalz in der lauwarmen Milch auflösen und zur Honigmasse geben. Zuletzt Mehl und Kakao dazugeben. Den Teig gut durchkneten und auf eine Stärke von 0,5 cm ausrollen. Runde Formen ausstehen (Durchmesser 7 cm) und auf die Oblaten platziert. Lebkuchen etwa 10 Minuten bei 200 Grad backen. Die noch heißen Lebkuchen mit Rum- oder Schokoglasur überziehen.
Winter in Krumbach I Foto: G. Drexel
Rieser Nougat-Walnuss-Plätzchen
Im Ries weiß man nicht erst seit der Stabenwurst und Bauerntorte, was kulinarischer Genuss bedeutet. Oftmals liegt das Besondere in der Einfachheit der Gerichte. So wie dieses Plätzchenrezept, das von der Rieser-Nuss stammt, einem Bio- und Fairtrade-Nusshändler aus Oettingen. Im Onlineshop des Familienbetriebes kannst du die Walnüsse und die Nuss-Nougat-Creme direkt nach Hause bestellen.
Zutaten: 200 g weiche Butter, 100 g Zucker, 1 Ei, 250 g Mehl, 100 g gemahlene Walnüsse, 1 TL Vanilleextrakt, 250 g Bio-Haselnuss-Nougat-Creme, 100 g Zartbitterschokolade, ganze Walnusshälften zum Dekorieren
To Do: Alle Zutaten (Butter, Zucker, Ei,Mehl, Walnüsse, Vanilleextrakt) zu einem glatten Teig verkneten, in Frischhaltefolie einwickeln und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag den Teig zu kleinen Kugeln (ca. halb so groß wie eine Walnuss) rollen. Plätzchen mit einer runden Kreisform ausstechen. Den Ofen auf 160°C Umluft vorheizen, Plätzchen für 12 Minuten backen. Nach Abkühlen der Plätzchen das Nougat mit der Kuvertüre schmelzen. Klecks davon auf die Plätzchen geben, Walnusshälfte darauf legen, für ca. 1 Woche ziehen lassen.
Klostergarten Holzen I Foto: G. Drexel
Dillinger Kapuziner-Honig-Lebkuchen
Diese Lebkuchen sind in der Dillinger Region als Honiglebkuchen bekannt. Doch das alte Rezept stammt aus der Küche des Dillinger Kapuzinerklosters, das mittlerweile aufgegeben wurde. So entstand der Name dieses schmackhaften Lebkuchenrezepts, das du unbedingt ausprobieren solltest.
Zutaten: 100 g brauner Rohrzucker, 125 ml Milch, 350 g Honig, 500 g Mehl, 1 P. Backpulver, 50 g gem. Nüsse, Zimt, Nelken. Masse: 500 Puderzucker, 2 Eier, 2 Fl. Rum-Aroma, 4 EL Kakao, 350 g Kokosfett
To Do: Honig mit Milch und Zucker erhitzen, abkühlen lassen und die übrigen Zutaten hineinarbeiten. Teig auf gefettetes Blech geben und glatt streichen. Langsam backen und sofort in Stücke (Würfel) schneiden. Stücke mit der Masse streichen und in Kokosflocken wälzen.
Früchtebrot aus dem Wittelsbacher Land
Das tolle Rezept für ein natürliches veganes Früchtebrot stammt aus dem Wittelsbacher Land im Westen von Bayerisch-Schwaben, der Wiege Altbayerns. Hier regierten fast 800 Jahre lang die Wittelsbacher. Und auch die weltberühmte Kaiserin Sisi war in unbeschwerten Kindheitstagen viel hier. Die schönste Frau ihrer Zeit hätte sicher herzhaft zu diesem Früchtebrot gegriffen – und du bestimmt auch.
Zutaten: 150 g entsteinte Datteln, 150 g getrocknete Feigen, 150 g Apfelmus, 100 g getrocknet Pflaumen, 100 g gemahlene Mandeln, 100 g Vollkornmehl, 75 g Haselnüsse, 75 g Walnüsse, 50 g getrocknete Aprikosen, 50 g Rosinen, 1 Orange, 1 TL Zimt, 1 TL Lebkuchengewürz
To Do: Datteln, Feigen, Pflaumen und Aprikosen vierteln. Orange auspressen und Saft mit Trockenfrüchten in eine Schüssel geben. Ca. 30 Min. stehen lassen, bis die Trockenfrüchte den Orangensaft aufgesaugt haben. Nüsse grob hacken, mit Mandeln, Mehl, Apfelmus und Gewürzen vermengen. Trockenfrüchte und Nüsse dazugeben und vermengen. Die zähe Masse auf Backblech in eine längliche Form bringen. Früchtebrot 50 Min. bei 175 Grad backen.
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Titelbild: F. Trykowski
