Erlebnis-Geotop Lindle – Familienkurztripp in eine andere Welt

von Conny Bäuml

Ein bisschen Geotop- und Natur-Erlebnis mit der Familie gefällig? Wer von Nördlingen aus einen Abstecher in imposante Natur machen möchte, hat Glück: Nur ca. 3 km vor den Toren Nördlingens wartet das Erlebnis-Geotop Lindle darauf, erkundet zu werden.

„Was ist eigentlich ein Geotop?“ fragt uns eine befreundete Familie, der wir gerade einen Abstecher zum Lindle schmackhaft machen. „Man könnte es auch Schaufenster in die Erdgeschichte nennen“, sage ich. Aber das ist bei Weitem nicht alles. Das Lindle ist viel mehr…
Also: Kinder ins Auto oder aufs Fahrrad und los!

Je näher wir kommen, umso geheimnisvoller liegt das Lindle vor uns. Von außen kaum zu erahnen, denn die Ränder des stillgelegten und renaturierten Steinbruchs wurden bereits von der Natur zurückerobert. Kaum angekommen, haben es nicht nur die Kinder eilig und laufen gleich los.

Plötzlich befinden wir uns in einer völlig anderen Landschaft.

Zerrüttete Felswände um uns herum. Irgendwie fremdartig, aber einladend. Vor uns liegen nun mehrere große Felsbrocken.

Felsbrocken mit Feuersteinknollen im Geotop Lindle

Felsbrocken mit Feuersteinknollen im Geotop Lindle

Zum Glück wissen wir Bescheid und die Kids sind gut ausgerüstet mit Geologenhämmern. Und los geht’s mit dem Herausklopfen der knollenförmigen Feuersteine, „dem Stahl der Steinzeit“, die in den Felsen enthalten sind. Aber was war das?

Ein mehrstimmiges „määhähäää“ schallt zu uns herüber.

Infotafel Ziegen im Geopark Lindle

Infotafel Ziegen im Geopark Lindle

Schnell hin und auf einmal stehen wir einer Herde „Walisischer Schwarzhalsziegen“ (was wir einer der 13 Infotafeln entnehmen können) gegenüber. Beeindruckend, wie gewissenhaft sie in schwindelerregender Höhe ihren Job ausüben und die fast senkrechte Felswand vor Verbuschung bewahren.

Weiter geht’s über einen kleinen Steg zum Tümpel, der Lebensraum für die seltene Gelbbauchunke und etliche weitere Kröten-, Molch- und Insektenarten bietet.

Tümpel im Geotop Lindle

Tümpel im Geotop Lindle

Jetzt aber auf zum Rundweg um den Steinbruch herum, der durch seine überschaubare Länge (wahlweise 1,8 oder 3,3 km lang) auch für Kinder gut zu schaffen ist. Für Kinderwagen ist der Weg allerdings nicht geeignet. Eine Kraxe hilft hier weiter.

Oben angekommen werden wir durch eine grandiose Aussicht über das ganze Ries belohnt.

Dafür wurde eigens eine Aussichtsplattform installiert. Hier sind erst einmal alle mit Schauen und Gucken beschäftigt. Wie viele Kirchtürme lassen sich von hier oben aus zählen? Und wer erkennt die meisten Ortschaften? Eine meterlange Panoramaabbildung mit Beschriftung hilft bei der Zuordnung.

Wer will, kann auch noch die zweite Aussichtsplattform erklimmen, die in Richtung des naheliegenden Riegelbergs mit seinen Ofnethöhlen liegt.

Blick vom Geotop Lindle auf Nördlingen

Blick vom Geotop Lindle auf Nördlingen

Und schon ertönt der Ruf: „Mamaaa, ich bin hungrig!“ Aber auch die Erwachsenen haben nichts gegen ein kleines Picknick zum guten Schluss einzuwenden. Dafür bieten sich die Holztische und Bänke auf der Erhöhung gleich am Anfang des Rundwegs prima an.

Eine tolle, abwechslungsreiche Runde! Und wer will, kann durch die 13 Infotafeln ganz nebenbei noch eine Menge über den Meteoritenkrater Ries, seine Geologie und seine Natur lernen.

 

Hier kann eine Infobroschüre zum Erlebnis-Geotop Lindle bestellt oder heruntergeladen werden.

 

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