Die Schummelblogger besuchen Biene Maja & Co. im Bay. Bienenmuseum in Illertissen

von Botschafter-Tipp
Bienenmuseum in Illertissen

…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Nicole & Johannes Kessler:

Wer kennt sie nicht – die kleine Zeichentrickfigur Biene Maja?!?
Während Karel Gott 1976 und auch Helene Fischer 2013 noch davon sangen, dass Biene Maja „in einem unbekannten Land sehr bekannt war“, wussten wir dank unserem „Zeit-zu-Zweit-Botschafter-Pass“ ganz genau wo dieses unbekannte Land war bzw. wo Biene Maja ihren Bienenstock hat. – In der Tat gar nicht so weit weg!

Die Bienenkönigin hatte sich samt ihrer Schar standesgemäß im Vöhlinschloss in Illertissen niedergelassen. Dort wurde 1983 durch den Landkreis Neu-Ulm ein Bienenmuseum eingerichtet. Bienenmuseum in Illertissen

Mit dem gesammelten Werken und Gegenständen des Pharmazeuten Dr. Karl August Forster (geb. 1899, verstorben 1984) aus dem 15. bis 20. Jahrhundert wurde der Grundstock für das Bienenmuseum gelegt. Die Memminger Fabrikantenfamilie Forster hatte 1920 die Firma Mack in Illertissen von Heinrich Mack erworben. 1930 schließlich übernahm Dr. Karl August Forster die Leitung des Betriebes und erhielt 1939 ein Patent für die Gewinnung von Bienengift. Daraufhin baute er eine der größten Bienenzuchtfarmen Europas auf um das Bienengift zur Herstellung eines Rheumamittels zu verwenden. Aus dem Honig wurden u.a. Beruhigungs- und Hustenmittel produziert. Heute ist die zwischenzeitlich in Pfizer-Werk Illertissen umbenannte Firma eine der modernsten Produktionsanlagen für Arzneimittel weltweit und ein wichtiger Arbeitgeber der Region Neu-Ulm.

Im Bienenmuseum Illertissen kann man sogar die ca. 50 Millionen Jahre alten Vorfahren von Biene Maja – eingeschlossen in Bernstein – bestaunen. Dass die Biene Maja nicht nur einen Stammbaum sondern auch eine richtige Kulturgeschichte von der Antike bis heute hat, haben wir dank des Besuches im Bienenmuseum Illertissen auch gelernt. Besonders gut hat uns und natürlich auch unserem Töchterchen Madeleine gefallen, dass im Museum ein von Biene Maja und Co. bewohnter Bienenstock besichtigt werden kann. Die emsige Art und der unermüdliche Arbeitseifer der Bienen sowie der offensichtlich gut geregelte Verkehr auf der „Bienenstraße“ begeisterte uns.

Zugegeben waren wir etwas wehmütig anlässlich der Tatsache, dass wir Menschen wohl aufgrund unserer egoistischen Art auch den Lebensraum der Bienen zerstören, eben das gesamte Ökosystem, und letzten Endes unser eigenes Dasein gefährden. Auch die von uns ebenfalls im Vöhlinschloss besuchte weitere Ausstellung über den ersten und den zweiten Weltkrieg bzw. deren Auswirkungen in der Region senkte die Stimmung. Da kam uns das Abschiedsgeschenk des Bienenmuseums speziell für uns Allgäu-Schwaben Blogger gerade recht. Wir erhielten neben Honig-Seife auch noch Honig-Gummibärchen und ein Fläschchen Honig-Met-Wein. Während der Met-Wein aufgrund Schwangerschaft noch verschlossen bleiben muss, sorgte der Süßkram gleich als kleiner Seelentröster angesichts der düsteren Zukunftsaussichten für Biene Maja & Co. Ferner war der kleine Spaziergang entlang des Bienenweges in Illertissen nicht nur informationsreich, sondern auch hilfreich und sorgte halbwegs für die Wiederherstellung der guten Laune.

Neben einem aktiven Einsatz für Biene Maja z.B. mittels Aussäen von bienenfreundlichen Pflanzen, Erwerb von lediglich regionalem Honig und Bau von Nistmöglichkeiten für Wildbienen bleibt einem nur noch Beten in der ebenfalls im Vöhlinschloss untergebrachten Schloßkapelle.

In diesem Sinne: Werden Sie bitte auch aktiv gegen das Bienensterben und gönnen Sie sich einen Besuch im Vöhlinschloss! Übrigens ist der Eintritt kostenlos, das Museum barrierefrei und dank aktiver Mitmachmöglichkeiten nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder interessant.

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