Der Schäferweg – Natur, Geologie und Geschichte im Ries

von Botschafter-Tipp

…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Lysann und Daniel Bohatzsch:

Durch einen Asteroideneinschlag im Nördlinger Ries entstand vor etwa 15 Millionen Jahren ein riesiger Krater, welcher jedes Jahr eine Vielzahl von Wanderern und Geologen anzieht. Auch wir wollen diese einzigartige Umgebung erkunden und wählen dazu den Schäferweg. Er bietet neben der Geologie und der Geschichte auch Interessantes rund um die einzigartige Kulturlandschaft und gibt einen Blick auf die seltenen Pflanzen im Krater.
Der Schäferweg hat eine Länge von ca. 19 km und führt über gute Wanderwege abseits der Straße. Den Großteil der Strecke verläuft der Schäferweg eben mit vereinzelten kleinen Anstiegen.

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Der Geopark Ries bietet diesen und viele weitere Wanderwege als geführte Wanderungen an. Neben der Wanderung hat man dabei die Gelegenheit eine Reihe von Informationen zu erhalten. Zu buchen sind die Führungen unter https://www.geopark-ries.de/veranstaltungen
Wir haben uns für eine geführte Wanderung entlang des Schäferweges entschieden. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank an die sympathische Führerin Frau Schober-Mittring.

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Als Startpunkt haben wir den Parkplatz Freibad Marienhöhe, Herkheimer Weg 8 in Nördlingen gewählt.

Über den gesamten Weg hinweg wird der Wanderer von Infotafeln begleitet. Sie geben Auskunft über die landschaftlichen Besonderheiten des jeweiligen Standortes, die Geologie und deren Geschichte.

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Zu Beginn des Rundweges kommt man am Hexenfelsen vorbei. Auf diesem Dolomitklotz sind die blumenkohlartigen Ausbildungen der Ries-Seekalke gut sichtbar. Vermutlich war dieser Berg zeitweise ein Inselberg und bot eine Behausung für Tiere inmitten des Ries-Sees.
Geschichtlich bedeutsam wird dieser Ort erst wieder zu Zeiten der Hexenverfolgung. Interessanterweise lässt sich auf alten Gemälden erkennen, dass dieser Ort, innerhalb des Waldes, frei von Bäumen war. Dies sollte der Abschreckung dienen. Eine Baumbepflanzung folgte erst nach der Zeit der Hexenverfolgung.

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Unser Weg führt weiter vorbei an „Meyer’s Keller“ und dem Adlersberg. Von hier hat man einen schönen Rundblick rund um den Krater mit seinem inneren und äußeren Ring. Gleichzeitig blickt man auf den Schauplatz der entscheidenden Niederlage der Schweden 1634 im Dreißigjährigen Krieg.

Wer seinen Blick jedoch nach unten richtet, entdeckt die einzigartige Heidelandschaft mit ihren typischen Pflanzen wie z.B. dem wilden Thymian, der wilden Möhre, dem Enzian, dem Wacholder und vielen weiteren Pflanzenarten. Die Pflege der Heidelandschaft übernehmen die Schafe. Sie sorgen dafür, dass die Flächen nicht wieder zuwachsen. Die Bewirtschaftung erfolgt durch Wanderschäfer.

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Nach einigen Minuten können wir einen kleinen Abstecher zum „Lindle“ machen. Hier bekommt man einen Blick auf das Gesteinsgefüge, welches sich durch den Asteroideneinschlag gebildet hat. Schäferweg Geopark Ries

Weiter geht die Reise zur alten Bürg. Von dieser Anlage aus dem 12. Jahrhundert ist nur die neu restaurierte Kapelle geblieben.

Die letzte Station führt uns zum Riegelberg. Unterhalb des Berges befindet sich die „villa rustica“ – ein römischer Gutshof aus dem 1. Jahrhundert. Am Südhang des Riegelberges befinden sich die Ofnethöhlen. Bekannt wurden diese 1908 durch den Fund zweier Schädelnester. Die Höhlen können besichtigt werden.

Von hier geht es entlang der Eger zurück nach Nördlingen.

Der Tag war interessant und sehr informativ. Wir können den Wanderweg gut weiterempfehlen.

Euer Entdeckerduo Bohatzsch

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