Es geht langsam „rauswärts“ und unser Bedarf an gemütlichen Schlechtwettertagen daheim ist allmählich gedeckt: Die ganze Familie lechzt nach Bewegung an der frischen Luft! Aber wohin auf die Schnelle? – Ich hab’s! Der Goldberg bei Nördlingen im Ries ist dafür ein prima Ausflugsziel für Familien in Bayern!
Der markante Berg bei Goldburghausen ist schnell erreicht und punktet besonders mit seiner fantastischen Aussicht und seinen Naturbesonderheiten. Obendrein gibt es aber auch noch einen sehr familienfreundlichen und abwechslungsreichen Rundpfad. Der optimale Familien-Kurzausflug also!
Wir parken gleich am Wanderparkplatz am Fuße des Goldbergs, direkt an der Verbindungsstraße Pflaumloch – Kirchheim i. Ries (K3305). Und schon geht’s los. Der Goldberg erhebt sich ca. 60 m hoch und auf seinem Rundwanderweg zeigt er sich im wahrsten Sinn von ganz verschiedenen Seiten.
Schnell entscheiden wir uns, links herum zu gehen und den Spaziergang an seiner felsigen Seite zu beginnen. Die schroffe Felswand, die einem schon von weitem ins Auge sticht, ist zurückzuführen auf einen aufgelassenen Steinbruch. Hier wurden früher Riesseekalke abgebaut.
Seit über 40 Jahren ist der Goldberg zum Glück jedoch ein Naturschutzgebiet. Daher auch die Absperrungen vor der Felswand, die Besucher davon abhalten sollen, der Wand zu nahe zu kommen.
In der Felswand, sowie auch in der Vegetation des Goldbergs, finden nämlich einige stark bedrohte Insektenarten – wie z. B. die schwarze Mörtelbiene – einen sehr rar gewordenen Lebensraum. Darüber können wir auch auf der einen oder anderen Hinweistafel mehr erfahren.
Bitte daher die Trampelpfade nicht verlassen!
Die kurvigen und hügeligen Pfade auf dieser Seite des Goldbergs machen den Kids aber großen Spaß. Rennen ist angesagt! Der Sieger des Wettlaufs zum Bergplateau wird als erster durch die herrliche Aussicht über das Ries belohnt. Toll, wie weit man von hier aus schauen kann!
Und schlagartig wird uns klar, warum dieser besondere Ort auf dem Plateau schon zu verschiedenen, längst vergangenen Zeiten, von Menschen besiedelt wurde. Hier oben sitzt und saß man – nicht zuletzt aufgrund der 3 steil abfallenden Seiten des Goldbergs – eindeutig am „längeren Hebel“.
Wir können nachlesen, dass hier oben durch mehrere Grabungen sage und schreibe 5 verschiedene frühzeitliche Siedlungen nachgewiesen werden konnten! Sie stammten schon aus der Zeit zwischen ca. 4000 und 300 v. Chr.! Aber auch weit später war der Berg wohl noch einmal besiedelt, davon ist jedoch nichts mehr zu sehen.
Nachdem wir die tolle Aussicht für eine kleine Verschnauf- und Trinkpause genutzt haben, entschließen wir uns, die Runde noch ein wenig zum nach Norden angrenzenden Langenberg auszudehnen. Aber zuerst machen wir noch Bekanntschaft mit den geheimnisvollen klingenden, westlich angrenzenden, kleinen Geisterberglein… Hu, huuu!
Darauf, wie auch auf den Felsen des Langenbergs, lässt es sich prima kraxeln. Auch das macht die Runde auch für die Kinder sehr abwechslungsreich und spannend.
Bis zum Ausgangspunkt brauchen wir in gemütlichem Tempo und mit vielen kurzen Erkundungspausen gute 1 1/2 Stunden. Aber Achtung, für Kinderwägen ist die Strecke nicht geeignet. Hier geht’s über Stock und Stein!
Kurz und gut: Der Goldberg zieht uns einfach immer wieder in seinen Bann! Wie ihr den Bildern entnehmen könnt, ist er zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.
Und nächstes Mal, sobald die Museumssaison wieder begonnen hat, werden wir unsere Runde mit einem Abstecher ins kleine Goldbergmuseum in Goldburghausen verbinden. Dort gibt es unter anderem Modelle der verschiedenen Häuser, die früher auf dem Bergplateau standen und alle Theorie wird dadurch im wahrsten Sinn „greifbarer“.
Goldberg – wir kommen wieder!
Hier gibt’s einen Flyer über das Naturschutzgebiet Goldberg.
2 comments
toller Tipp – muss ich auch mal wieder wandern . . .
Ja, der Goldberg ist schon was Besonderes und zu jeder Jahreszeit schön. Viel Vergnügen schon mal!