Gästeführertag. 10-jähriges Jubiläum der Gästeführer Schwäbisches Donautal. 16 kostenlose Führungen zum Reinschnuppern und Geschmack dran Finden an einem wunderbaren Samstag Anfang Mai. Die zum Glück nicht alles entscheidende Frage: Welche Führung wählen wir aus? Wir haben uns – diesmal – für das Leipheimer Donaumoos entschieden. „Von Moorbläulingen, Mädesüß und Mondbäumen“ heißt der vielversprechende Titel. Wir sind gespannt. … und am Ende begeistert.
Startpunkt ist um 10.00 Uhr bei der Straußenfarm in Leipheim am Parkplatz der Leipheimer Erlebniswege. Wir sind ausnahmsweise frühzeitig dran und haben noch etwas Zeit, vom Parkplatz zur Straußenfarm zu gehen und das erste tierische Highlight zu erleben. Leider bleibt diesmal keine Zeit, bis direkt zur Straußenfarm zu gehen und dort auch die Straußenbabys zu bewundern. Vielleicht gut so, denn sonst hätten wir wohl unsere liebe Not gehabt, die kleinen Tier- und Naturnarren noch zum Spaziergang durchs Donaumoos zu bewegen.
So starten wir mit insgesamt 6 Erwachsenen und 2 Kindern begleitet von Gästeführerin Christine Weidemann zu einem abwechslungsreichen Spaziergang auf dem Natur-Erlebnisweg Leipheimer Moos.
Zunächst geht es – vom Weg her noch nicht ganz so spannend – geradeaus. Wir erfahren anschaulich Interessantes zum Moor an sich – Hoch- und Niedermoor – und wie das Donaumoos entstanden ist und wovon sein vielfältiger Lebensraum abhängt. Mit Erreichen des Naturschutzgebietes Leipheimer Moos wird es vor allem für die Kids immer spannender und wirklich faszinierend. Wir hören den Kuckuck und erfahren, dass er im Gegensatz zu anderen Vögeln den Klimawandel noch nicht begriffen hat und daher seine Eier zu spät in fremde Nester legt. Dadurch werden sie häufig nicht mehr ausgebrütet und sein Überleben gerät in Not. Wir lernen Mädesüss mit seinem honigartigen Duft kennen, ein Rosengewächs mit aspirinähnlicher, heilender Wirkung. Wir treffen die bullig-kuscheligen schottischen Hochlandrinder, die nicht nur wunderschön anzusehen sind, sondern auch in wunderbarer Weise das empfindliche Donaumoos beweiden.
Schließlich haben wir den Bohlenweg erreicht. Die Kids gönnen sich eine kurze Stärkung, während wir mystische Geschichten über die Weide hören und über ihre unbeschreibliche Überlebenskraft staunen. Gestärkt und erfrischt sind die Kinder nun kaum mehr zu halten, denn auf den Stegen macht das gucken, staunen und erforschen noch viel mehr Spaß als auf den bisherigen Wegen. Wir entdecken einen Frosch nach dem anderen – auch einen niedlichen Laubfrosch.
Nach dem Bohlenweg geht es spannend weiter. Wir blicken in die herrliche Weite des Donaumooses, genießen Luft und Ruhe hier draußen. Bewundern die Vögel, die sich vom Wind über die Weite tragen lassen und sehnen ihnen nach. Wir lernen die Birke in ihren nützlichen Funktionen – zum Beispiel zum Feuermachen – kennen und hören, dass auch der Ötzi mit Birkenholz Feuer gemacht hat.
Wir beschnuppern Thymian und lernen allerhand über die vielfältigen und zum Teil einzigartigen Schmetterlinge im Schwäbischen Donaumoos.
Ein wirklich faszinierender Naturraum mit allerhand Neuigkeiten und Erlebnissen rund um die hiesige Flora und Fauna, die Christine Weidemann fabelhaft erklärt und nahe bringt. Alternativ könnte man das Donaumoos übrigens auch „audio-guided“ mit der Lauschtour-App zur Lauschtour Durchs Donaumoos erleben.
Der Rückweg vom Naturschutzgebiet zum Parkplatz (wir waren insgesamt 2,5 Std. unterwegs, die sich gelohnt haben) ist kurzweilig. Wir haben noch so viel zu hinterfragen, erzählen, besprechen – … auch noch Tage später. Ein absoluter Ausflugstipp für Familien!