…von Bayerisch-Schwaben Botschafterin Laura Merhar:
Das kleine Städtchen Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm bezaubert durch malerische Altstadt-Gässchen, eindrucksvolles Fachwerk und eine spannende Stadt-Geschichte.
Ca. 18 km von Neu-Ulm und nah an der A7 gelegen, eignet sich Weißenhorn hervorragend für einen gemütlichen Nachmittagsbesuch. Wir parken am Stadtrand und spazieren zuerst zur Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Die Geschichte der Kirche hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt: 1859 stürzte die Pfarrkriche aufgrund von Baufehlern ein – obwohl ein Maurermeister bereits Tage vorher einen Einsturz prophezeite (aber für unglaubwürdig gehalten wurde). Der kostspielige Wiederaufbau führte dazu, dass die viel diskutierte Eisenbahntrasse über Weißenhorn nicht weiter verfolgt wurde und stattdessen die Strecke Ulm-Kempten entlang der Iller umgesetzt wurde. Weißenhorn wurde so von den wirtschaftlichen Entwicklungen abgehängt und verlor den Anschluss an die Industrialisierung, was das Stadtbild maßgeblich prägte.
Direkt neben der Kirche befindet sich das Obere Tor. Mit seinen markanten Rundtürmen ist es eines der bekanntesten Motive der Stadt. Entlang der Hauptstraße gibt es einige Fachwerkhäuser und liebevoll gestaltete Schaufenster zu bestaunen. Am Ende der Straße schließt das Untere Tor den Kern der Altstadt ab. Links geht es zur westlichen Promenade, die durch einen kleinen Park an den Bächen Roth und Nebenroth zurück zur Kirche am Schlossplatz führt.
Neben der Kirche am Schlossplatz befinden sich das Fuggerschloss und die Barfüßer Brauerei. Nach unserem Spaziergang wärmen wir uns hier bei einer Suppe und einem Brauerfladen, der mit Braumalz und Schwarzbier im Teig im Steinofen gebacken wird, auf. Für zu Hause nehmen wir uns noch Craftbeer der Hausmarke Urban Monk mit. Auch Liköre gibt es im kleinen Brauereiladen zu kaufen.
Wer Weißenhorn im Frühjahr oder Sommer besucht, kann sich im Kreismustergarten Anregungen für eine naturgerechte Gartengestaltung holen. Außerdem hat Weißenhorn das kleinste Theater Bayerns, ein Heimatmuseum und schöne Cafés zu bieten.
Fotos: © Laura Merhar