…von Botschafter-Familie Held:
An einem Sonntag vor Weihnachten machten wir eine Zeitreise in die bayerische Textilgeschichte von 1600 bis heute im tim in Augsburg. In den historischen Hallen der ehemaligen Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS) dreht sich alles um Stoffe, Muster , Farben und um die Technik von Web- und Strickmaschinen von der damaligen Zeit bis zu modernen High-Tech-Maschinen.
Das Museum ist sehr übersichtlich aufgebaut. Anfangs bekommt man anschaulich einen Einblick über die verschiedenen Materialien (Baumwolle, Flachs, Hanf, Sisal, Seide, Schafwolle, Viscose). Man kann auf Knopfdruck in Kurzfilmen mehr über die Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe erfahren oder diese mit den Händen anhand von Proben erfühlen. An verschiedenen Stationen gibt es die Möglichkeit einmal Rohwolle zu kämmen oder das Spinnen zu üben, Kordeln zu drehen oder unter dem Mikroskop die verschiedenen Stoffarten begutachten.
Besonders interessant für uns war die Maschinenführung. Diese kostete zusätzlich 1,50 Euro pro Person. Hier haben wir viele Informationen von zwei sehr netten älteren Herren bekommen, bei denen man die Leidenschaft gespürt hat, wie sie von der Entwicklung der Technik und von Augsburg als führender Textilstadt erzählt haben. Auch konnten wir anhand von persönlichen Erzählungen an den sozialen und wirtschaftlichen Problemen und Veränderungen von der Blütezeit bis zum Niedergang der Stoffindustrie in Deutschland ziemlich lebhaft teilhaben.
Wir begutachteten historische Webstühle in Betrieb und bekamen erklärt, wie die Muster hineinkamen. Unvorstellbar, wie laut es früher in so einer Halle mit hundert Webstühlen gewesen sein muss, wenn schon eine so einen Krach fabriziert und zumal zu dieser Zeit noch kein Wert auf Gehörschutz gelegt wurde.
Bei den historischen Strickmaschinen, durften unsere Kinder auch selbst mal Hand anlegen und an der Kurbel drehen und bekamen als Erinnerung einen selbstgestrickten Schlauch mit nach Hause.
Zum Schluss gab es noch eine Ausstellung über die Kleidung von damals bis heute und man konnte sich selbst mit historischen Kleidern fotografieren lassen.
Auch können Kinder im Museum anhand von Audioguides und spannenden Hörspielen in die Textilgeschichte eintauchen.
Es gibt auch verschiedene Workshops im tim, wie z.B. eine offene Nähwerkstatt, Sockentiere oder Stoffdruck…
Wer Hunger hat, kann im Restaurant nunó Deli-Menue-Angebote zu Mittagspreisen, Snacks und Kuchen genießen.
Wir finden das Museum sehr interessant und sehenswert, nur leider ist das Fotografieren im Museum verboten, so müsst ihr selber mal reinschauen. Viel Spaß!
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 9:00 bis 18:00 Uhr – Montag geschlossen
Maschinenvorführungen mehrmals täglich
Nähere Infos unter: www.timbayern.de