Jedes Jahr am dritten Julimontag stehen Ulm und Neu-Ulm Kopf! Die Einheimischen freuen sich schon immer Wochen davor auf diesen Feiertag. Den Schwörmontag. Am Vormittag schwört der Ulmer Oberbürgermeister auf die reichsstädtische Verfassung von 1397 und legt vor den Ulmer Bürgern Rechenschaft ab. Nach diesem offiziellen Teil machen sich alle bereit für ihre Lieblingsveranstaltung ‚Nabada‘ (hochdeutsch: hinunterbaden). Das ist sozusagen eine Art ‚Rosenmontagsumzug‘ auf dem Wasser.
Es gibt 30 liebevoll gestaltete Themenboote und Tausende ‚Wildnabader‘, die sich auf selbstgebauten Flössen, in Reifen oder in Schlauchbooten die Donau hinuntertreiben lassen.
Die Donau wird zum gigantischen Planschbecken
Ab 15 Uhr säumen tausende Besucher, Ulmer und Neu-Ulmer und viele Familien die Donauufer und warten auf das Spektakel. Als gebürtige Ulmerin habe ich selten ein ‚Nabada‘ verpasst. Als Kind war das natürlich immer eine Familienveranstaltung und nun trifft man sich mit Freunden um gemeinsam zu feiern. Unser Platz ist traditionell auf der Höhe des Hotel Maritims auf der Ulmer Seite, die Zuschauer verteilen sich aber an beiden Donauufern von der Höhe der Ulmer Altstadt bis hinunter in die Friedrichsau.
Dann geht es endlich los! Themenboote, Wildnabader und die Musikgruppen auf den Schachteln machen mächtig Stimmung. Von allen Seiten hört man den Schlachtruf:
Ulmer Spatza, Wasserratza, hoi, hoi, hoi!
Die Wildnabader sind bewaffnet mit Eimern und Wasserpistolen, um sich gegenseitig aber auch das Publikum naß zu machen. Also vorsicht, wenn man sich einen Platz ganz vorne aussucht! Es wird geschunkelt, die besten Themenboote werden gewählt und natürlich wird man auch überall an den Donauufern von vielen verschiedenen Gastroständen gut versorgt.
Party in der Innenstadt, Familientrubel in der Friedrichsau
Nach dem ‚Nabada‘ ziehen viele Zuschauer in die Ulmer und Neu-Ulmer Innenstadt. An vielen Ecken gibt es weitere Veranstaltungen, man findet DJs oder Livemusik und es wird ausgelassen gefeiert. Die meisten Familien zieht es aber abseits der Parties in den Innenstädten in die Friedrichsau, das Ulmer Naherholungsgebiet direkt an der Donau, zu den Spielplätzen, in die Biergärten oder zum gemütlichen Picknick auf der Dianawiese.
Auch wenn ich als Ulmerin das ‚Nabada‘ schon oft gesehen habe, ist es eine einzigartige Veranstaltung, die man unbedingt einmal erlebt haben sollte. Vielleicht wäre das ja eine Idee für den nächsten Familienurlaub an der Grenze von Bayern und Baden-Württemberg. Als Zuschauer oder natürlich auch als ‚Wildnabader‘ mit einem eigenen Schlauboot oder Floß!
Der Schwörmontag findet dieses Jahr am 21. Juli 2014 statt.
Mehr Infos zum traditionellen Schwörwochende finden Sie unter www.tourismus.ulm.de