Mit Naturführerin Edith Pompedit durch den Herbstwald

Im Wald, da kannst du was erleben

von Bernadette Buhl

Wild, wilder, Wald: In den Westlichen Wäldern warten echte Abenteuer auf dich. Dieses Revier kennt die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin, Sozialpädagogin und aktive Jägerin Edith Pompedit wie ihre Westentasche. In ihren Waldführungen dürfen Kinder, Jugendliche und Erwachsene gerne mal „die Wildsau rauslassen“. Was sie im Herbst fürs Walderlebnis empfiehlt.

 

Was kann man im herbstlichen Wald gerade alles entdecken?

Am Morgen mystische Nebelschwaden, die in den Wipfeln der Bäume hängen. Am Tag herrlich buntes Laub, welches leise zu Boden fällt. Eichhörnchen und Eichelhäher sammeln bereits emsig ihren Vorrat für den Winter. Besonders in den Abendstunden kann man spüren, dass die Geräusche des Waldes langsam verstummen und sich die Natur auf das große Schlafen vorbereitet.

 

 

Ist der Hirsch tatsächlich der Mann vom Reh?

Nein. Wie ich immer sage: Die Rehe haben ihren eigenen Männer. Und zwar den Rehbock. Dieser hat ein wesentlich kleineres Geweih und Rehe sind generell viel kleiner als Hirsche. Die Frau vom Hirsch ist die Hirschkuh. Beide, Hirschkuh wie Rehgeiß tragen kein Geweih. Außerdem gibt es in unseren westlichen Wäldern keine Rothirsche, außer im Wildgehege (z.B. Gessertshausen oder Wellenburger Allee).

 

Wie schaffen Sie es, selbst Jugendliche für den Wald zu begeistern?

Die Umweltbildung lehrt oft mit erhobenen Zeigefinger bezüglich ökologischer Fußabdruck etc. Das ist wichtig. Mit den Jugendlichen zusammen möchte ich aber einfach nur im Hier und Jetzt sein, in der Natur. Ermahnende oder erzieherische Worte versuche ich mit Humor und situationsangepasst zu vermitteln.

 

 

Was genau machen Sie in Ihren sportlichen Challenges?

Zum Beispiel die „Kneippsche Schlammlochsause“: Wir laufen mit der Jugend durch einen kleinen schlammigen Bach. Es fühlt sich kalt und ein wenig pickselig an, ist aber vergleichbar mit einer Wattwanderung. Wenn es geschafft ist, laufen wir barfuß zurück durch den Wald. Die Füße können dann im Bach (z.B. der Schwarzach) gewaschen werden und es ist ein herrliches Gefühl, wieder in wohlig warme Socken und Schuhe zu schlüpfen. Das ist relativ niederschwellig und ohne Materialaufwand, für Viele aber eine riesige Herausforderung.

 

 

Welchen Waldwinkel lieben Sie gerade im Herbst besonders?

Das Südufer der Fischweiher im Anhauser Tal raubt mir derzeit den Atem. Knorrige Bäume ragen mit ihrem bunten Laub Richtung Weiher. Es entsteht eine Art Gold-Smaragdtunnel. Die kleinen Pfade sind durchzogen von Wurzeln, das ist ziemlich abenteuerlich.

 

Die Führungen von Edith Pompedit können über ihre Webseite gebucht werden.

 

Titelfoto: Edith Pompedit I privat

 

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