Er ist Handwerksbäcker aus Überzeugung. Als letzter seiner Art im Herzen Lauingens verrät uns Jakob Lenzer sein Rezept für selbstgemachte Krapfen. Denn er findet: Wir in Bayerisch-Schwaben haben uns ein Stück vom besten Kuchen verdient. Dafür verwendet er Eier von glücklichen Hühnern aus Lauingen und – laut eigener Aussage – eine ordentliche Menge Butter. Denn nichts kann den fulminanten Geschmack in einem traditionellen Krapfen besser entfalten. Viel Spaß also beim Nachbacken und Genießen! Jetzt zur Faschingszeit schmecken Krapfen nämlich doppelt so gut.
Außerdem solltest du unbedingt mal bei Jakob Lenzers Familienbetrieb „Bäckstage“ gehen: Seine Backstube im Himmelbäck bietet nämlich die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kuliissen zu werfen. Bei seinen Führungen verbringst du einen kurzweiligen Abend in der Himmelbäckerei. Dabei darfst du auch immer mal selbst Hand anlegen und am Brotbuffet mit Weinbegleitung und weiteren Getränken kosten. Am Ende gehst du mit tollen Einblicken, Tipps und etwas Selbstgebackenem stolz und glücklich nach Hause. Spezielle Kinderführungen zum Backen für die Kleinen ab 5 Jahren und ihre Familien bieten die Lenzers ebenfalls regelmäßig an. Hier geht’s zu den Terminen Bäckstage.
Welche Krapfen gibt es bei Ihnen? Welcher ist Ihr Liebster?
In unseren Himmelbäck-Filialen gibt es die klassischen Marillen-Krapfen, Johannisbeer-Himbeer-Krapfen, Apfelkrapfen, Küchle, Nougatkrapfen, Vanillekrapfen und Kirschwassercreme-Krapfen – die letzten beiden sind für mich die besten überhaupt. Bei der Herstellung besinne ich mich auf traditionelle Rezepte aus den Archiven meines Uropas, die ich zusammen mit meinen Mitarbeitern neu interpretiere. Diese Tradition zu bewahren, ist mir sehr wichtig.
Verraten Sie uns Ihr bestes Krapfenrezept samt Backtricks?
Die Zutaten sind einfach: Weizenmehl 550, Hefe, Zucker, Salz, Butter, frische Eier Wasser und Crash-Eis. Die genaue Zusammensetzung, Mengenverhältnisse oder Teigtemperatur sind aber streng gehütet. Nur soviel kann ich sagen: Auf 10 Kilo Mehl kommt 1,5 Kilo Butter … Der Trick bei Siedegebäck ist den richtigen Moment der Gare zu treffen, um weder zu kleine noch zusammenfallende Krapfen zu backen. Ein guter Test ist der Drucktest der „angesprungenen“ Krapfen: Einfach mit dem Finger ca. 1 cm eindrücken – wenn das so entstandene Loch zu ¾ in seine Ursprungsform zurückspringt, ist die Gare perfekt und der Krapfen darf ins Fett hüpfen.
Was ist an Fasching bei Ihnen los? Wo muss man in Lauingen hingehen?
An Fasching ist es ein MUSS, den Lauinger Hexentanz und den traditionellen Umzug durch die historische Altstadt zu besuchen. Am Hexentanz werden die Winterhexen mit großem Spektakel aus der Stadt getrieben und der Frühling wird eingeläutet. Leider ist nun für mich als Bäcker Hochsaison und es bleibt daher wenig Zeit für ausgiebige Feiereien.
Für alle Faschingsmuffel: Wo kann man dem Trubel umgehen?
Den Fasching komplett zu umgehen ist in der Region fast nicht möglich, da wir eine Faschingshochburg sind. Für alle, die dennoch entfliehen wollen, gibt es aber Alternativen: zum Beispiel entspannte Abende in unserem Brotbistro peng&pane oder bei Blues-, Jam-, und Jazz-Konzerten im Chilli in der Nachbarstadt Dillingen – man muss nur nachsehen, was los ist.
Titelbild: Florian Trykowski