…von Botschafter-Familie Walter:
Beten, Arbeiten, Ausruhen und Essen – das sind die 4 Dimensionen, um die sich sowohl früher als auch heute noch alles dreht im Kloster Holzen bei Allmannshofen. Es wurde im 17. Jahrhundert ursprünglich von Benediktinerinnen in Auftrag gegeben, heute jedoch leben dort nur noch einige Franziskanerinnen. Wie es dazu kam, erfahrt ihr bei der Lauschtour, und noch viel mehr.
Konvent mit Kirchturm
Heute dient es teilweise als Hotel, Gastronomie und beherbergt eine Einrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werks, in der behinderte Menschen leben und arbeiten können.
Die Tour ist auf 15 Stationen konzipiert, die letzten 6 davon führen jedoch von der unmittelbaren Umgebung der Klosteranlage weg durch Wiesen und über Hügel ins nahe Dorf, weshalb wir uns nur auf den ersten Teil beschränkt haben.
Gewölbe im Klostergasthof
Schnell wird durch die Erklärungen klar, dass im Barock und in der Katholischen Kirche damals oftmals mehr Schein als Sein geherrscht hat: es gab klar abgegrenzte Hierarchien und protzige Ausstattungen, in der – rein äußerlich eher schlichten – Klosterkirche, die sich allerdings als hölzernes Blendwerk entpuppen bei näherer Betrachtung und um der Wallfahrt willen importierte „Katakomben – Heilige“, die mit prächtigem Familienschmuck ausstaffiert wurden, den die Nonnen als Bestandteil ihres Gelübdes nicht tragen durften. In der Kirche selbst ist Fotografieren nicht gestattet, auch solltet ihr entweder einen Kopfhörer dabei haben, um Station 4 anzuhören, oder den Text der Besichtigung vorziehen und vor dem Eingang lauschen. Wir haben eine ältere Schwester angetroffen in der Kirche, die uns freimütig noch sehr viel authentischer aus ihrem Leben im Kloster Holzen und zu seinen Gönnern erzählt hat, das war natürlich ein Highlight, und zum Abschied schenkte sie uns noch ein kleines Blumensträußchen von einer kürzlich stattgefundenen Feier.
Die Kirche von außen
Die nächsten Lauschpunkte führten uns auf die Außenseite der Klosteranlage, zu einem Aussichtspunkt, einer Mariengrotte, die der in Lourdes nachempfunden ist, einer Streuobstwiese mit Imkerstand und zu einer Kapelle, bevor wir dann zur Werkstatt für die Menschen mit Behinderung kamen. Zu jedem Punkt gibt es eine kleine Erklärung oder Geschichte auf´s Ohr, um sich das Gesehene noch besser einprägen und ergründen zu können.
imposante Architektur
Unterwegs könnte man noch auf den Waldlehrpfad abbiegen und auf diesem Fakten zur Natur lernen, wir haben aber stattdessen noch viel Zeit beim Streichelzoo verbracht, der sich unterhalb der Klostermauer frei zugänglich befindet. Die Kinder konnten sich kaum von den süßen Hasen und Ziegen dort trennen, die sie mit Blättern und Gras gefüttert haben.
Dabei hat sich dann auch irgendwann unser Bauch gemeldet, und die Gerüche aus dem Klostergasthof, die wir schon beim Start der Tour in der Nase hatten, zogen uns magisch dorthin zurück. Der Gasthof, zu dem im Sommer auch ein Biergarten gehört, ist mit seinem Kreuzgewölbe innen wirklich ein Schmuckstück, das muss man gesehen haben, was sich aus einem alten Stall machen lässt! Das Ambiente eignet sich sicher hervorragend für stilvolle Feste oder Tagungen, aber natürlich auch, um einfach mal in schöner Atmosphäre in Ruhe Kaffee zu trinken oder zu Abend zu essen.
Eiszwerg
Die Kinder haben sich für je einen Eiszwerg entschieden, der ebenso toll präsentiert war wie die selbstgemachten, leckeren Torten von uns Großen.
Hierhin kommen wir bestimmt, wenn es nicht mehr so früh schon dunkel wird, für den zweiten Teil der Lauschtour mal gerne zurück!
Bis zum nächsten Mal, Eure Familie Walter
Nähere Informationen auch unter www.kloster-holzen.de
