I muss dia Schdrossabah no griagga!

von Botschafter-Tipp
Straßenbahn Ulm

…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Katharina Wischenbarth & Steffen Faßmann:

Straßenbahn Ulm

Oldtimer

Bereits seit 1897 fahren Straßenbahnen durch Ulm. Aus den verschiedenen Epochen dieser Zeit hat die SWU Verkehr mehrere Fahrzeuge übernommen. Diese Oldtimer sind teilweise bis zu 100 Jahre alt und werden heute liebevoll von den Ulmer/Neu-Ulmer Nahverkehrsfreunden in Schuss gehalten.
Aufgrund von einer Einladung haben wir die Gelegenheit an einer Sonderfahrt teilzunehmen.

Wir treffen uns im Depot der Straßenbahnen in der Bauhoferstraße in Ulm. Dort stehen schon unsere beiden Fahrzeuge für die Fahrt bereit:
Der Wagen 1, eine Straßenbahn das Typ GRW 4, der 1957 in der Maschinenfabrik Esslingen gebaut wurde. Das Fahrzeug beförderte von 1957 bis 1986 Personen durch Ulm.

Straßenbahn Ulm

Straßenbahn von außen

Und der Wagen 65, ein Straßenbahnanhänger, der erst seit 2018 wieder einsatzbereit ist. Er wurde im Jahre 1951 bei der Firma Fuchs in Heidelberg gebaut und war bis 1973 im Einsatz.
Zusammen bilden die beiden Fahrzeuge einen authentischen Großraumwagenzug wie er in den 1960er und 1970er Jahren in Ulm im Einsatz war.

Straßenbahn Ulm

Straßenbahn von innen

Die charakteristische Straßenbahnglocke bimmelt, wir steigen hinten in den Wagen 65 ein und setzen uns auf die roten Kunstledersitze. Kurz darauf setzt sich das Gespann mit einem Ruck in Bewegung. Wir fahren zum Werkstor hinaus auf die Stammstrecke der Straßenbahn. Nach kurzer Fahrt biegen wir auf die Strecke Richtung Kuhberg ab, der zweiachsige Wagen rumpelt ganz schön in den Kurven. Jetzt wissen wir auch, warum die Wagen heute meistens Drehgestelle haben. Sie laufen damit deutlich ruhiger durch die Kurven.

Straßenbahn Ulm

Wagen 1

Die Strecke steigt steil an und bald haben wir die Endhaltestelle auf dem Kuhberg erreicht. Nach einer kurzen Pause setzen wir unsere Fahrt fort. Die Räder quietschen und ächzen, während sich der Zug durch die enge Wendeschleife zwängt. Danach fahren wir den Berg wieder runter, vorbei am Römerplatz, dem Ehinger Tor und unter der Eisenbahnlinie hindurch. Die alte Straßenbahn zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Am Hauptbahnhof winken uns einige begeisterte Passanten zu – wir winken mit einem Lächeln zurück. Am Theater biegen wir links ab, wiederum auf die neue Linie 2. Über die Kienlesbergbrücke überqueren wir die Bahngleise der Strecke nach Stuttgart. Der Bau der Neubaustrecke Stuttgart – Ulm macht hier große Fortschritte, wir haben einen tollen Ausblick über den ganzen Bahnhofsbereich. Kurz darauf geht es wieder steil bergan, wir erklimmen jetzt den Eselsberg.
Als wir die Stadt verlassen, geht es erstmal ein ganzes Stück durch den Wald, bevor wir die Universität und den Science-Park erreichen. Der Zug zwängt sich nochmals durch ein paar enge Kurven, bevor wir wiederum an der Endhaltestelle ankommen. Hier machen wir ein paar Minuten Pause, Zeit für eine Stärkung. Es gibt eine super lecker belegte Riesenbrezel und diverse Getränke. Die Nahverkehrsfreunde versorgen uns vorzüglich.

Straßenbahn Ulm

Wagen 65

Nach der Pause steigen wir in den vorderen Straßenbahnwagen, den GTW 4 ein. Wir merken es sofort, er läuft ruhiger durch die Kurven aber dafür hört man hier das charakteristische Motorgeräusch. Viel zu schnell sind wir wieder auf der Stammstrecke und der Zug biegt Richtung Depot ab. Mit einem Ruck kommen die Straßenbahnwagen vor der Werkshalle zum Stehen. Endstation, bitte alles Aussteigen!

Die Fahrt war natürlich viel zu kurz, aber sie hat riesig Spaß gemacht. Wenn ihr auch Lust darauf habt, gibt es nähere Informationen bei den Ulmer/Neu-Ulmer Nahverkehrsfreunden und Sonderzüge können direkt im Tourismusbüro in Ulm gebucht werden.

Fröhliche Fahrt wünschen Katharina & Steffen

Botschafter Tipp: Bis Ende des Jahres 2019 ist samstags das Fahren mit Bus und Bahn im Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm kostenlos.

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