…von Botschafter-Familie Glasner:
An diesem schönen Sommerferientag entscheiden wir uns für einen Besuch der Harburg. Wir sind sehr gespannt, ob so eine Burgbesichtigung für die Kinder schon etwas ist, oder ob sie sich langweilen werden.
Als wir am Parkplatz ankommen sind wir überrascht, dass nur ganz wenige Autos auf dem Parkplatz stehen. Auch gut, denken wir uns, dann ist es nicht so voll.
Die Burg auf eigene Faust
Auf dem Weg vom Parkplatz zur Burg gehen wir schon ein Stück an der Burgmauer entlang. Die Aufregung bei den Kindern steigt. Was es da wohl alles zu entdecken gibt? Wir gehen weiter über den Burghof hinauf. Die Kinder staunen. „So groß?“ „Da haben früher die Ritter gewohnt?“. Wir erkunden die Burg zunächst auf eigene Faust. Es gibt einen Burgbrunnen, die schöne Aussicht und ein Unholdenloch zu bestaunen. Dieses kann man sogar begehen – also nichts wie rein in das dunkle Loch. Das ist uns dann doch ein bisschen unheimlich. Also sehen wir uns noch die Kirche an und machen einen Abstecher in den kleinen Laden. Dort gibt es alles, was das Ritterherz begehrt: von Büchern über Bier hin zu Schwertern und Schildern. Anschließend machen wir Brotzeit im Burghof und begehen den kleinen Garten.
Die Führung
Wir entscheiden uns noch eine Führung mitzumachen. Diese dauert eine Stunde und man kann den Wehrgang begehen und Teile der Burg sehen, die dem normalen Besucher ohne Führung verborgen bleiben. Hoffentlich ist es für die Kinder nicht zu langweilig denken wir uns – doch weit gefehlt: die Führung ist für alle sehr interessant und die Kinder hören tatsächlich eine volle Stunde lang zu.
Die Führung beginnt in der Burgkirche. Dass dort in der Gruft die Adligen begraben sind, beeindruckt die Kinder hier am meisten. Als wir die Kirche gerade verlassen, beginnt jemand auf der Kirchenorgel zu spielen. Sehr schön! Die Führung führt uns über die Kirche auf den Wehrgang. Dort wird ausführlich erklärt, wofür die Löcher in der Burgmauer gut waren. Dort wurde hinausgeschossen und tatsächlich auch Müll und Fäkalien hinunter geschüttet, falls der Feind zu nahe kam. Das haben sich die Kinder am besten gemerkt. War ja klar… Die Führung ermöglicht uns außerdem einen Blick in den Richterraum mit Schatzkiste. Dort kann man übrigens standesamtlich heiraten.
Auch den Kerker dürfen wir besichtigen. Dort wohnt noch ein Geist und man kann einen Blick in den Kerker werfen. Außerdem wird uns etwas über Folter erzählt und wie lernen, dass die Bauern bei Gefahr in die Burg fliehen konnten und dort im Turm auch mit Lebensmittels aus dem Vorrat versorgt wurden. Auch einen Blick auf das Plumpsklo können wir erhaschen.
Auch der Festsaal ist beeindruckend. Er wurde erst kürzlich renoviert und wird noch für Veranstaltungen genutzt. Sehr hell und schön.
Als wir in den Jagdraum kommen, bestaunen wir die vielen Waffen, die dort ausgestellt werden.
Die Führung ist wirklich sehr interessant und unbedingt empfehlenswert. Erst durch die Führung kam bei uns die richtige „Ritterstimmung“ auf. Die Dame, die die Führung gemacht hat, ist übrigens ganz toll auf die Interessen der Kinder eingegangen und hat die Führung sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet.
Unser Fazit
Die Harburg ist sehr schön zu besichtigen und auch für kleinere Kinder ein interessantes Ausflugsziel. Man kann sehr gut einen halben Tag, ggf. mit Mittagessen auf der Burg verbringen, ohne dass Langeweile aufkommt.
Um die Burg herum gibt es einen schönen Wanderweg, der in die Stadt führt. Außerdem ist ein Spielplatz in unmittelbarer Reichweite zu Fuß erreichbar.
Infos und Adresse
GEMEINNÜTZIGE FÜRST ZU OETTINGEN-WALLERSTEIN KULTURSTIFTUNG
Burgstraße 1, 86655 Harburg (Schwaben)
Tel.: +49 (0)9080-96 86 0
Fax: +49 (0)9080-96 86 66
E-mail: info@burg-harburg.de
www.burg-harburg.de
Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Vom Parkplatz zur Burg muss man ungefähr fünf Minuten Fußweg einplanen.