Wer denkt, es gäbe den „einen richtigen Dialekt“ in Bayerisch-Schwaben, der irrt. Denn bei der schwäbischen Mundart gibt es große regionale Unterschiede und auch die ein oder andere Besonderheit, die nirgendwo sonst gesprochen wird. Für außenstehende klingt das oft ganz amüsant, wenn man etwa in Augsburg, Günzburg oder Dillingen schwäbelt. In Aichach und Friedberg ist klar ein oberbayerischer Einklang zu hören. Und im Ries macht sich die Nähe zu Franken im Sprachklang der Bevölkerung bemerkbar. Wir haben ein paar Wörter aufgeschnappt, die lustig klingen und du dir leicht merken kannst. Also, Obacht ( = aufgepasst)!
Dialekt in Dillingen
hähl = glatt
Grombiera = Kartoffel
Bräschtling/Breschtling = Erdbeere
Dialekt in Nördlingen
Nerle = Nördlingen
Aftermede = Dienstag
Hägger = Schluckauf
Dialekt in Augsburg
woisch = weißt du
Giggl = Endstück vom Brot
Batschlach = Pfütze
Dialekt in Aichach
Biberl = Küken
Spreitzl = Holzsplitter
Stiang = Treppe
Zum Weiterlesen: ein spezieller Sprachguide
Du willst noch mehr über den Bayerisch-Schwäbischen Dialekt lernen? Dann sei dir der „Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben“ ans Herz gelegt. Er wurde über Jahre und mit viel Aufwand von der Universität Augsburg entwickelt. Mit 2700 Einzelkarten und 14 Bänden ist er der umfangreichste Sprachatlas, den es im deutschen Raum gibt.
Zu umfangreich? Dann schnapp dir den „Kleinen Sprachatlas von Bayerisch-Schwaben“ in einem Band und lerne den Dialekt Stück für Stück.
Lauschtour: Drei Dialekte in Monheim
Das schmucke Städtchen Monheim im Norden von Bayerisch-Schwaben liegt genau an der Stammesgrenze zwischen Schwaben, Altbayern und Franken. Das hört man auch in der Sprache – hier mischen sich drei Dialekte fröhlich miteinander. Allesamt hörst du sie in der kostenlosen Bayerisch Schwaben Lauschtour, denn hier kommen Einheimische direkt zu Wort. Spannend für die ganze Familie!
Titelbild: F. Trykowski
2 comments
Nun ja, alles was östlich vom Lech ist, das sind die „Beuteschwaben“, altbayrisches Stammesgebiet und deswegen kann man nur bei allem Dialekt westlich vom Lech überhaupt von schwäbsichem Dialekt reden.
Und, ja, es gibt viele Unterschiede, aber auch viel gemeinsames im Schwäbischen.
Und ja, mir stellt es die Zehennägel hoch, wenn es in Zusmarshausen ein Bräustüberl gibt statt dem Bräustüble und in Augsburg von Pfannkuchensuppe statt der Flädlessupp gesprochen wird.
Und Fleischpflanzern gibts bei eis en Schwauba sowieso it: des send Floischkiachla.
Für mich ist in Augsburg schon viel zu viel Bayrisch dabei. Aber zu Augsburg gehört halt nun mal auch Lechhausen und Hochzoll, beides östlich vom Lech und damit bayrisch.
Ja, und wenn Sie erst mal noch etwas südlicher kommen in die Landkreise Unterallgäu, Ostallgäu oder aber Richtung Weißenhorn, da wird alles noch spezieller.
Im Raum Weißenhorn sagt man feif ( sehr nasal) für fünf.
Leider sind die bayr. Schwaben viel zu wenig selbstbewußt den Altbayern gegenüber.
Und ja, leider wird man als bayrischer Schwabe in München gleich gedanklich als Baden-Württemberger gesehen, doch wenn man ins Württembergische kommt, ist man sofort der Bayer.
Ich persönlich bin zuallererst Schwäbin, dann irgendwann Bayer, und zuallerletzt auch noch deutsch.
Wobei: Hochdeutsch ist meine erste Fremdsprache, aber bei weitem nicht meine liebste Fremdsprache!
fein, das klingt wirklich nach heimatverbunden, wie schön! ich komme aus Niederbayern und bin zuagroaste Allgäuerin und immer wieder aufs Neue fasziniert von den vielfältigen Dialekten hier. Und ja, das württembergische Schwäbisch ist was völlig anderes, das hört sogar ich sofort raus!
Danke für die Ode an die Heimat!