Augsburger Engelesspiel zum Nikolaus

von Gastbeitrag

… von Botschafter-Familie Motullo-Thom:
Unsere Idee, das Auto auf dem Plärrergelände zu parken, erwies sich als goldrichtig. Denn auch wenn wir zunächst von der Gebührenpflicht (2-2,50€ vom 24.11. – 24.12.2014, also genau für die Dauer des Weihnachtsmarktes) überrascht waren, hat sich die Stadt Augsburg einen guten Deal für alle auswärtigen Besucher überlegt. Für einen Aufpreis von 1€ kommt man nämlich mit der ganzen Familie (2 Erw. + max. 6 Kinder unter 15 Jahre) mit der Straßenbahn (Linie 4, an Adventssamstagen im 5-Minuten-Takt) ganz bequem zum Christkindlesmarkt und wieder zurück.
Wir sind am Königsplatz ausgestiegen, um noch ein bisschen durch die weihnachtlich geschmückte Innenstadt zu laufen. Auf dem Martin-Luther-Platz haben wir „Leo Löwe“ vom Leo-Club Augsburg-Fuggerstadt (der Junior-Variante des Lions-Club) getroffen und einen Kinderpunsch für einen guten Zweck getrunken. Tilman, unser Kuscheltiersammler, konnte sich nur schwer trennen.
Bis wir endlich am „Engelesplatz“ ankamen, mussten wir noch mehrmals Station vor den Vitrinen der „Augsburger Märchenstraße“ machen, um die animierten Figuren in den Schaufenstern zu bestaunen und die dazu passende Märchengeschichte zu lesen.

Leo Löwe
Wo Engel sich treffen...

Auf dem Rathausplatz war unser erster Blickfang natürlich die acht Meter hohe Weihnachtspyramide mit Engelsfiguren. Aber es war gar nicht so leicht, mit den zwei Buggys – die Zwillingsvariante hatten wir zum Glück zu Hause gelassen – dorthin vorzudringen. Aber ehrlich gesagt geht man ja auch nicht auf den Weihnachtsmarkt, um dort allein zu sein. Trotzdem wurde es Zeit, uns aus dem reichlichen Angebot für einen Abendschmaus zu entscheiden. Es gab „Kinderbratwurst“ für alle Fünf – und damit waren alle sehr zufrieden und vor allem gestärkt für unseren heutigen Höhepunkt – das Engelesspiel, dass bereit 1977 vom früheren Tourismusdirektor in Augsburg, Fritz Kleiber, erfunden wurde. In der Adventszeit bringen hier jeden Freitag, Samstag und Sonntag jeweils um 18 Uhr von den Fenstern des Rathauses aus insgesamt 24 aufwändig kostümierte Weihnachtsengel zur eigenen Musikbegleitung ein Ständchen. Es ist ratsam, rechtzeitig vor Ort zu sein, um eine gute Sicht zu haben (was bei Nieselregen durch die Regenschirme einiger Zuschauer zusätzlich erschwert wird). Es entstand trotz der Kälte eine sehr feierliche Stimmung, sodass Tilman auf einmal fragte: „Und wann fliegen sie los?“

Die Weihnachts-Pyramide
Kleine Stärkung!

Zum Abschluss haben wir uns noch zur Augsburger Weihnachtskrippe „vorgearbeitet“, die sehr klassisch gestaltet ist und seit 1970 alljährlich hier die Besucher anlockt. Ein Vater neben uns nutzte sie gleich als Anschauungsmaterial, um seinem Sohn die Bedeutung des Weihnachtsfestes noch einmal zu erklären. Es ist schon etwas Besonderes, in Augsburg – einer unter Kaiser Augustus gegründeten Stadt (der Augustusbrunnen befindet sich ganz in der Nähe) – an die Weihnachtsgeschichte zu denken, da eben dieser Augustus die Volkszählung damals in Auftrag gegeben haben soll.
Etwas verfroren, aber doch glücklich fuhren wir dann wieder heim und hörten uns auf der Fahrt noch einmal die CD des Fakstheaters („Kinder kommt und ratet, was im Ofen bratet“) an.
Da Linn fand, dass die Engel viel zu kurz gesungen haben, werden wir wohl spätestens nächstes Jahr wiederkommen.
Schöne Grüße von
Saskia Motullo und Wolfram Thom mit Linn, Korinna und Tilman

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