Habt ihr’s schon gehört? Der Geopark Ries feiert dieses Jahr schon seinen 10. Geburtstag! Wenn das mal kein Anlass ist, die Geotope des Geopark Ries einmal wieder zu besuchen und näher unter die Lupe zu nehmen. Nicht nur um gaaanz viel einzigartige Landschaft zu genießen. Aber lest – und schaut – am besten selbst…
Heute wollen wir mit Kind und Kegel einen Abstecher zum Geotop Glaubenberg bei Großsorheim unternehmen. Hier gibt es einen 2,7 km langen Lehrpfad, der sich aber bei Bedarf sogar noch abkürzen lässt. Somit kann er selbst mit kleinen Kindern prima bewältigt werden.
Bei blauem Himmel und Sonnenschein machen wir uns auf den Weg
und werden gleich zu Beginn mit einem tollen Ausblick über das Ries belohnt. Beim Aussichtspunkt erklärt uns ein Panoramabild alle Ortschaften, die von hier aus zu sehen sind.
Dann geht’s ein Stück weiter über Wiesenwege und schon sind wir am Geotop angelangt, wo wir von einer großen Blütenpracht überrascht werden. Noch nicht einmal ein „wie weit ist es noch?“ haben wir bis hier zu Ohren bekommen! Die Strecke ist also wirklich überschaubar. Das Geotop Glaubenberg ist übrigens ein stillgelegter Steinbruch, in dem früher Weißjura-Kalkstein für den Wegebau abgebaut wurde.
150 Millionen Jahre schlummert das Gestein nun schon hier!
Da kann ja nicht einmal unser Meteoriten-Einschlag hier im Ries vor gerade mal knapp 15 Millionen Jahren mithalten.
Im Geotop stoßen wir neben den Ereignistafeln mit interessanten Infos über die Gegebenheiten, auf eine große Besonderheit:
Hier gibt es ein sogenanntes „Sedimenttransfer-Präparat“.
Was bitte ist denn das??
Wir lesen an der Tafel nach und erfahren, dass es sich bei dieser kompliziert klingenden Sache um einen haltbar gemachten Ausschnitt der Ablagerungsschichten, in diesem Fall aus der frühen Eiszeit, handelt. Diese Ablagerungen entstanden am Glaubenberg durch einen früheren Fluss. Durch dessen verschiedene Fließgeschwindigkeiten, die sich wiederum aus den Ablagerungen lesen lassen, können sogar Rückschlüsse auf das damalige Klima gezogen werden. Ein kleines „Klimaarchiv“ also. Aha!
Während die Erwachsenen sich weiterbilden, nutzen die Kinder die Zeit um „gaaanz besondere“ Steine und „Versteinerungen“ zu sammeln und das Geotop zu erkunden.
Mit einigem neuen Wissen (und dem einen oder anderen Stein) im Gepäck machen wir uns weiter auf den Weg, wo es allerhand Krabbelndes, Fliegendes und Wachsendes am Wegesrand zu bestaunen gibt.
Wir haben das Gefühl, dass hier am Riesrand die Welt noch in Ordnung ist.
Einfach schön! Und schon sind wir wieder am Ausgangspunkt angelangt und voller Tatendrang: So bald es die Zeit zulässt, wollen wir auf die nächste Geotop-Reise gehen!
Ich halte Euch auf dem Laufenden!
Hinweis: Da der Weg zum Teil auf ziemlich holprigen Wiesenwegen verläuft, ist die Strecke für Kinderwägen kaum geeignet.
Infomaterial über die Geotope zum Download oder Bestellen findet ihr auf der Homepage des Geopark Ries. Sehr zu empfehlen ist übrigens die Broschüre „Fenster in die Erdgeschichte“ mit allen möglichen Infos und Tipps rund um die Geotope im Geopark Ries.
Und hier noch der Standort:
86655 Harburg (Schwaben)