Orient und Wilder Westen treffen sich in Dasing

von Gastbeitrag

…von Botschafter-Familie Plöckl:
Mit zugegebenerweise gemischten Gefühlen, weil wir nicht wussten, was uns erwarten würde, besuchten wir die Westerncity in Dasing, um uns das Stück „Die Felsenburg“ nach Karl May anzusehen. Wir rechneten mit Pferden und Cowboys, dachten aber nicht, so viel geboten zu bekommen.

Karl May Festspiele DasingDas Gelände der Western City ist wie ein Dorf im Wilden Westen angelegt, mit Saloon, Kapelle, Shop, Recruiting Corner usw. und man kann sich auch rundum satt essen. Eine Wiese ist gesäumt von kleinen Hütten, die, wie wir vermuteten, der Unterbringung von Ferienkindern dienen. Etwas abgelegen befinden sich einige Spielgeräte (Rutsche, Spielhaus, Seilbahn, Schaukel, Tipi), die leider einen etwas abgehalfterten Eindruck machen, was unseren Kleinen aber nicht die Spielfreude verdarb.

Karl May Festspiele DasingDas Theaterstück selber wird in einer Freiluftarena mit toller Wildwestkulisse aufgeführt, wobei die Zuschauerränge regensicher überdacht sind. Für den Sitzkomfort empfielt es sich, Polster mitzubringen, außer man ist langes Sitzen auf blankem Holz gewöhnt.

Die Geschichte wird von den Schauspielern sehr packend dargeboten und ist komplett mit passender Musik unterlegt. Man versteht die Dialoge dank Soundanlage sehr gut, für das bessere Verständnis der Handlung sind immer wieder Erzähltexte eingebaut.Karl May Festspiele Dasing

Für unsere jüngeren Kinder war die Handlung noch nicht zu verstehen, da ist es gut, wenn man sich ein Programmheft zulegt. In „Die Felsenburg“ treffen alle Lieblingsfiguren von Karl May-Fans aufeinander: Karl May selbst als Kara ben Nemsi und Old Shatterhand, der treue Hadschi Halef und natürlich Winnetou mit seiner Silberbüchse. Sehr bewegend ist das erste Zusammentreffen von Old Shatterhand und (dem echt gutaussehenden) Winnetou, wenn sie ihren Brudergruß zur „echten“ Winnetoumelodie zelebrieren. Da fühlt man sich irgendwie in seine Jugend zurückversetzt.

Maske und Kostüme aller Indiander, Siedler, Medizinmänner, Schurken und Banditen und wer sonst noch mitreitet sind sehr gelungen und eine echte Augenweide.

Karl May Festspiele DasingWo mit Herzblut gearbeitet wurde, ist die Pyrotechnik, es knallt und brennt und funkt und explodiert während des ganzen Stücks immer wieder. Auch die Duelle und Kämpfe zwischen mehreren Akteuren sind gut choreografiert und fesselnd dargestellt. Zartbesaitete sollten sich auf viele Schießereien mit ziemlich viel Krach einstellen, da wäre auch weniger viel genug.

Nicht zuletzt sollte man die vielen schönen Pferde erwähnen, die Mädchenherzen höher schlagen lassen. Sie werden alle ohne Trense, Sporen und Gerte geritten und spielen ihre Rolle echt gut!
Nach der Aufführung gibt’s eine Autogrammstunde im Saloon, wo man alle „Guten“ und „Bösen“ nochmal aus der Nähe betrachten kann.
Die Karl-May-Festspiele sind ein fulminantes Erlebnis, das nicht nur Pferde- und Indianerfans genießen können. Ich finde, dass es ab Grundschulalter geeignet und wirklich sehenswert ist.

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