…von Botschafter-Familie Walter:
Ein Satz vorneweg: wir sind alle eher „Flachlandtiroler“ und haben mit Klettern bisher keinerlei Erfahrung gehabt, geschweige denn mit Bouldern, noch hätten wir den Unterschied dazwischen erklären können. Grund genug also, das zu ändern! Und dazu mussten wir nicht mal in die Berge fahren, sondern nur bis nach Gersthofen bei Augsburg ins Boulder- und Soccer Center.
Dank der großzügigen Öffnungszeiten (täglich bis 23:00 Uhr) gab es auch keine Ausrede mehr, und die Kinder hätten sie auch gern bis zum Schluss ausgenützt, wenn nicht wir Eltern irgendwann dringend Feierabend gebraucht hätten.
Auch als Anfänger, als die wir uns gleich bei unserer Ankunft geoutet haben, wurden wir vom Personal der angeschlossenen Sky-Sportsbar freundlich begrüßt und geduldig in die Regeln, die Ausrüstung und die Technik eingewiesen, bevor wir uns dann selbst an den bis zu 8m hohen Wänden und den maximal halb so hohen Boulderflächen austoben durften.
Zuerst jedoch wurden wir zum Umziehen geschickt; es gibt keine feste Kleiderordnung, wir sind allerdings mit eher eng anliegenden Klamotten gut gefahren, gerne auch langärmelig, denn die große Halle, in der außerdem auch noch 3 Fußballfelder untergebracht sind, war relativ kühl. Die Wärme kommt dann beim Sport zwar schnell von allein, aber mit langen Ärmeln und Hosenbeinen können auch kleinere Schrammen in der Wand eher vermieden werden.
Jeder von uns musste spezielle Kletterschuhe anziehen mit Gummiprofil, um sicheren Halt zu haben. Sie fühlen sich durch die eigene Form zunächst sehr ungewohnt an und weil die Größen absolut nicht den gewohnten Schuhgrößen entsprechen, hatte sogar unsere Jüngste dadurch Schuhe mit der Nummer 40 an (die vorrätigen Kletterschuhe enden mit der Größe 50, das entspricht etwa 43/44 bei Herrenschuhen, wer auf größeren Füßen lebt, muss somit leider unten bleiben).
Dazu bekamen wir alle noch Klettergurte umgeschnallt (Ausleihgebühr 3,50 Euro/ Stück), mit denen wir uns in die Seile einklinken konnten, die bei den verschiedenen Hinderniswänden bereit hängen und die durch ihre Verbindung mit den an der Decke befestigten Sicherungsautomaten dafür sorgen, dass garantiert auch jeder wieder sicher unten ankommt, und das ohne, dass unten noch jemand extra zur Absicherung stehen muss.
Dadurch kann sich jedes Familienmitglied seinen eigenen Schwierigkeitsgrad aussuchen und im individuellen Tempo hochklettern, aber auch von jeder Höhe aus jederzeit durch simples Abstoßen von der Wand und Fallenlassen nach hinten unbeschadet wieder auf den 30cm dicken Mattenboden schweben, denn der Automat bremst und regelt den Fall.
Was sich hier aber so leicht schreibt und liest (und den Kindern tatsächlich unglaublich viel Spaß machte), war für uns Erwachsene oftmals dennoch eine große Überwindung und wir mussten lernen, unsere Ängste und Grenzen zu überwinden. So viel also zum Klettern.
Bouldern im Gegensatz dazu ist freies Klettern, also ohne jegliche Sicherungen, einfach nur dank eigener Kraft und Körperbeherrschung, was aber auch bedeutet, dass die dabei erreichte Höhe und Position in der Wand auch der Punkt ist, von dem aus dann wieder der umgekehrte Weg nach unten angetreten werden muss. Weil dabei auch mal Überhänge und Vorsprünge überwunden werden, vielleicht sogar über Kopf, sieht man die Tritte beim Rückweg dann oft nicht mehr und muss sich tastend bewegen bei vielleicht nachlassender Kraft aber steigender Angst. Was dann anfangs noch einfach war und aussah wird so leicht zur Selbstüberschätzung, ist daher für Ungeübte und jüngere Kinder nur sehr bedingt geeignet und auch nur unter ständiger Aufsicht durch die Eltern wegen der Absturzgefahr.
Bei unserem Besuch waren außer uns nur noch eine Handvoll Profis im Boulder- und Kletterbereich, so dass wir uns ausreichend Zeit lassen konnten, alles auszuprobieren, auch mal auf Zeit zu klettern oder im Dunkeln zwischen den Kletterwänden, wenn mehr los ist und jeder mal drankommen will, mag dies anders sein.
Für kleine Pausen sorgen – wenn sie belegt sind – Beobachtungen der Spieler auf den Soccer-Feldern, auf denen nach Herzenslust gekickt werden kann, auch in der Variante „Bubble Soccer“, oder ein Snack in der Sportsbar. Auch Kombinationen all dessen, z. B. für Kindergeburtstage, Betriebsfeiern etc. werden angeboten.
Insgesamt bietet dieses Ausflugsziel in Bayern also ein vielfältiges Angebot mit hohem Spaßfaktor, wenn auch nicht ganz billig, und nun, da wir einmal den Kick verspürt haben, werden wir sicher wiederkommen!
Weitere Informationen, auch zu Preisen und Anfahrt, unter www.boulder-soccercenter.de
Bis zum nächsten Mal, eure Familie Walter