… von Botschafter-Familie Scholz-Nickel:
Riesig ist der Ballon, der da mitten im Museum hängt, innerhalb der Spirale eines sanft ansteigenden Weges, der statt eines Treppenhauses die fünf Ebenen des Ballonmuseums in Gersthofen verbindet. Es ist Sonntagvormittag, und wir sind anfangs die einzigen Besucher. Dabei hätte dieses moderne und interessant gestaltete Museum mehr Aufmerksamkeit verdient … darüber sind wir uns gleich einig. Wir hätten nicht gedacht, was es zum Thema Ballon alles zu erfahren und entdecken gibt. Zuerst dürfen wir mit dem Lift ganz nach oben fahren und dann in einem kleinen Kinosaal eine kurze Geschichte der Ballonfahrt betrachten.
Dann geht es, sich allmählich spiralförmig nach unten windend, ans Staunen. In einen echten Ballonkorb steigen, der so aufgehängt ist, dass es wackelt und man ein paar Stockwerke nach unten blicken kann. Das größere Kind schnuppert darin Abenteuerluft. Das kleinere lässt begeistert per Knopfdruck Ballonmodelle rauf und runter fahren. Es entdeckt bald den Spiralenweg als prima Rennstrecke und düst zwischen den Stockwerken hin und her. Wir bestaunen inzwischen technische Erklärungen zu Materialen, Messgeräten und Konstruktionen, mit Ballonmustern verziertem Möbeldesign von anno dazumal, Katastrophenberichten oder sitzen in der Kapsel von Professor Piccards Stratosphärenflug von 1931. Dabei kann man sogar dem Gespräch der beiden lauschen! Schließlich winden wir uns noch den Wasserturm hoch, aus dem das Museum bis 2003 bestand.
Dass der schwäbische Winternebel wenig Aussicht von oben zulässt, ist nicht schlimm, so reich an Eindrücken sind wir schon. Inspiriert und befriedigt verlassen wir das Museum – nicht ohne zuvor noch kurz ein paar anderen kleinen Spiralenflitzern auszuweichen!
>> www.ballonmuseum-gersthofen.de