Geschichte wird lebendig – das Fugger und Welser Erlebnismuseum

von Gastbeitrag
Fugger und Welser Erlebnismuseum Augsburg

…von Botschafter-Familie Leibhammer:
Eigentlich wollte ich schon immer einmal mehr über Jakob Fugger, einen der reichsten Männer des Mittelalters, erfahren und somit machten wir uns auf den Weg ins Museum nach Augsburg.

Das Fugger und Welser Erlebnismuseum liegt in der Augsburger Innenstadt. Wir hatten Glück und konnten direkt vor dem Museum auf der Straße parken. Ausgewiesene Parkplätze zum Museum gibt es keine, jedoch sind zahlreiche öffentliche gebührenpflichtige Parkplätze in der Nähe.

Fugger und Welser Erlebnismuseum Augsburg

Geschichte der Augsburger Fugger

Von einer sehr netten Dame werden wir an der Kasse begrüßt. Wir erhalten vier Pfeffersäckchen. In diesen Säckchen ist Pfeffer und ein Chip. Mit diesem Chip können wir bei den verschiedenen Stationen im Museum uns Informationen zum Hören abrufen. Es gibt für Erwachsene und Kinder verschiedene Säckchen. Bei den Kindern sind die Informationen kindgerecht aufgearbeitet und Konrad erklärt ihnen diese. Unsere Tochter erhält ein Handelsbuch und einen Bleistift zum Ausfüllen.

Das Museum umfasst:
Erdgeschoss – Unternehmergeist und Weltweiter Handel
1.Obergeschoss Wirtschaft
2.Obergeschoss Patrizier
Keller Bergbau

Wir beginnen im Erdgeschoss. Dort führt uns ein lebendiges Buch in die Geschichte der Fugger und Welser ein. Dieses Buch ist TOLL! Beim Aufblättern des Buches wird Seite um Seite mit Leben erweckt. Die Zeilen werden beschrieben, Menschen laufen ins Bild, Regentropfen prasseln herunter – TOLL!
Für die Kinder wie unseren 3 jährigen Sohn wäre ein kleiner Hocker hilfreich, damit diese besser ins Buch sehen können.

Fugger und Welser Erlebnismuseum AugsburgWir erfahren an verschiedenen Hörstationen und Lesestationen im Erdgeschoss mehr über die Handelsgeschäfte der Familie Fugger und Welser. Ein großes Thema ist natürlich der Gewürzhandel. Im Handelsbuch ist für Kinder hierzu ein Spiel. Die Gewürze sind zum Riechen und zum Anfassen zu finden. Wir lernen den Stoff Barchen kennen, dürfen das Siegel der Fugger und Welser prägen, lernen die Währung kennen und vieles mehr.

Im nächsten Raum erfahren wir etwas über „Die Entdeckung der neuen Welt“ – hier geht es um die Seehandelsgeschäft. Wusstet Ihr, dass Christoph Kolumbus damals die Tomate, die Kartoffel, die Kaukaubohne für uns entdeckt hat? Wusstet Ihr, dass Venezuela damals Bartholomä Welser gehörte?
Ein Kompass, ein Schiffsteil, Seile und vieles interessantes mehr ist ausgestellt.

Ein digitales Spiel, auf dem man seine Spielfigur aussucht, dann Kupfer in Antwerpen schlägt und sich von dort aus auf den gefährlichen Seeweg nach Indien begibt, um Kupfer gegen Pfeffer zu tauschen (Piraten, Gewitter), hat unsere Tochter fasziniert.

Fugger und Welser Erlebnismuseum AugsburgIm 1. Obergeschoss betreten wir die Schreibstube von Jakob Fugger. Durch Auflegen unserer Säckchen erwecken wir Jakob Fugger und Bartohlomä Welser zum Leben. Beide betreten in Lebensgröße die Schreibstube und unterhalten sich über die neue Welt, über die Geldgeschäft mit dem Kaiser. Der Kaiser brauchte Geld von den Kaufleuten und somit konnten diese vernünftig und überall ihren Handel betreiben. Auch über Luther haben wir vieles erfahren.
Wir erfahren wie die Post entstanden ist, wir lernen Martin Luther kennen und erfahren, wie das damalige Verhältnis zu den Kaufleuten war. In einem weiteren Spiel kann man sein Wissen beweisen.

Fugger und Welser Erlebnismuseum AugsburgIm 2. Obergeschoss finden wir lebendige Bilderrahmen. Durch Auflegen unserer Säckchen werden diese zum Leben erweckt und erzählen uns von der damaligen Zeit. Eheschließungen unter reichen Bürgern waren Stadtgespräch, weil diese geschäftliche und gesellschaftliche Veränderungen hervorriefen. Man heiratet weniger aus Liebe, sondern eher war der gesellschaftliche Aufstieg im Vordergrund.

Im Keller geht es um das Thema Bergbau. Der Schutzheilige der Bergleute, der „Heilige Daniel“, wird vorgestellt. Die Arbeit im Bergbau war hart und gefährlich. Wir erfahren, warum die Bergleute Singvögel mit in den Stollen nahmen und was ein Arschleder ist.

Ein tolles Museum in Bayern, welches ich in so einer Form noch nie kennengelernt habe.
Mehr Informationen unter www.fugger-und-welser-museum.de

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