…von Botschafter-Familie Unger:
Jeder kennt Robin Hood, den guten Räuber. Auch Störtebeker ist den meisten ein Begriff. Aber kaum jemand kennt Matthäus Klostermayr – den boarischen Hiasl.
Im 18. Jahrhundert , also in wirtschaftlich schwierigen Zeiten (zumindest für die kleinen Leute), wird er geboren und lehnt sich als junger Mann gegen die Obrigkeit und die Ungerechtigkeit der Reichen und Mächtigen auf. Anfangs wildert er nur, später überfällt er mit anderen gemeinsam auch Amtsstuben und schreckt vor Körperverletzung und Totschlag nicht zurück.
Mit nur 35 Jahren wird er dafür hingerichtet – und im Nachhinein als Rebell und Rächer der armen Leute verklärt.
Im Museum, das auf Gut Mergenthau liebevoll eingerichtet wurde, kann man in mehreren Stationen das Leben und Sterben des boarischen Hiasl nachvollziehen und bekommt eine Idee, wie es zu seinem Lebenswandel kam. Ausschnitte aus alten Schriften verdeutlichen, wie das Leben zu Ende des 18. Jahrhunderts ausgesehen hat, kleine Filme und Tonbänder machen das Geschehen lebendig. Einige Szenen wurden mit Zinnfiguren detailgetreu nachgestellt.
Im Obergeschoss gibt es einen Walderlebnispfad, auf dem die Kinder an Mitmachstationen viel über den Wald und das Leben darin erfahren. Gute Augen können auch die Räuberzinken finden und entschlüsseln, was die Zeichen bedeuten.
Als krönenden Abschluss kann man am Ende des Walderlebnispfades noch seine Zielgenauigkeit unter Beweis stellen.
Unser Fazit: Ein sehenswertes kleines Museum, das mit liebevollen Details, interessanten Informationen und durchdachten Angeboten sowohl für Kinder als auch für Erwachsene etwas zu bieten hat.
1 comment
Ich liebe das Museum ebenfalls und verbinde damit immer einen Spaziergang durch den angrenzenden Wald rund um das Gut Mergenthau. So bekommt man noch mehr „Räuberfeeling“.