… von Botschafter-Familie Scholz-Nickel:
„Schluu-huppp!“ quietscht der vierjährige Samuel begeistert. Schlupp, der niedliche kleine Roboter mit Seele, den er bisher nur vom Fernsehbildschirm kannte, steht hier „leibhaftig“ vor ihm, umrahmt von der passenden Wüstenlandschaft des Planeten „grüner Stern“. Die befindet sich mitten in Augsburg, und zwar im Augsburger Puppentheatermuseum.
In der nächsten Vitrine sehen wir weitere alte Bekannte: Jim Knopf, Lukas den Lokomotivführer und die alte Emma, die Lokomotive. Weiter hinten gibt es die komplette Insel Titiwu zu bestaunen, mit all ihren bunten Geschöpfen, über wie unter Wasser. Mit leuchtenden Augen wandern wir von Szene zu Szene, von Kalle Wirsch zur Katze mit Hut, vom Sams zum Kasperl und so weiter und so fort. Hier und da werden auch Filmszenen auf Bildschirmen gezeigt.
Ich liebe diese Marionettenfilme ebenso wie meine Kinder. Diese Unbekümmertheit der Geschichten, die Phantasie und deren so simple wie originelle Umsetzung und vor allem: diese herrliche Langsamkeit. Hetzen doch in heutigen Kinderkanälen die Figuren so rast- wie sinnlos durch den Bildschirm, dass man sich fragt, wie die kleinen Gehirne diese Bilderflut verarbeiten soll, ohne zu verblöden. Ganz anders in den Filmen der Augsburger Puppenkiste. Da kann es schon mal vorkommen, dass der Brückenwärter so vor sich hinsinniert, wenn der Löwe ganz langsam von links nach rechts durchs Bild läuft: „Löwe – von links.“ Bis der Löwe dann von rechts nach links durchs Bild läuft, und der Brückenwärter kommentiert hat: „Löwe – von rechts“ ist man bzw kind schon beinahe in Meditation versunken. Oder zumindest echt am Chillen.
Samuel ist jedenfalls so entspannt, dass er auf dem kurzen Fußweg ins Annapam, wo wir uns einen leckeren Imbiss und Erinnerungen an Studentenzeiten gönnen, schon einschläft…
>> www.augsburger-puppenkiste.de