Bayerisch-Schwaben-Blog

Das Allgäu im Ries

Es ist schon ein besonders schönes Fleckchen Natur, das Allgäu im Nördlinger Ries. Eine Anhöhe in weiß – grün – braunem Sommerleuchten verbindet den Lachberg mit dem Albuch und dem Schönefeld. Wo der Hirtenweg in Herkheim aufhört . . . 

da beginnt für die Einheimischen das Allgäu im Ries. Jeder echte Rieser weiß was damit gemeint ist. Grüne Wiesen mit leuchtend gelbem Löwenzahn, duftende weißblühende Obstbäume, der Kirchturm von St. Anna in Herkheim und im Hintergrund der Kirchturm Daniel, das alles krönt die Harmonie zwischen Himmel und Erde. 

Mensch – Tier – Natur – Galloway . . .

Ich habe sie getroffen, die beiden Brüder Ulrich und Stefan, bin mit ihnen durch das schöne Ries gewandert, habe ihnen zugehört, ihre Leidenschaft entdeckt: die Liebe zur Natur und dem Geschöpf Tier. Naturschutz,Heidi Källner (11)

Ulrich und Stefan, vom Bürotäter zum Landwirt – vom Maschinenbauer zum Traktorfahrer.  „Mit den Bienen fing alles einmal ganz sachte an. Ja und dann entstand die Sehnsucht nach einem größeren natürlichen Projekt, nach einer Verbindung von Natur – Tier – und letztendlich der Tradition“ . . . 

„Ich möchte nie einen Bauern heiraten“ . . . so lernte Ulrich seine Frau kennen. Heute sind die Gebrüder mit ihren Familien beides: Stadt – und Landmenschen, Bürotäter und Landwirte –„ was für ein wunderbarer Ausgleich im täglichen Leben“, so erzählt mir Ulrich.

Aber jetzt möchte ich ein klein wenig wiedergeben, was die Brüder bewegt, ihre Aufgaben, Ziele und letztendlich der umgesetzte Gedanke „CittaSlow“:

das bedeutet weg von den Mastbetrieben – hin zum Offenstall, zur Robusthaltung der Tiere. Ulrich und Stefan haben sich für das Galloway-Rind entschieden, eine für die ganzjährige Freilandhaltung geeignete Robust Rasse. Sie betreiben damit eine naturnahe Weidewirtschaft, ein wichtiger Beitrag zur Agrarwende. 

Grünland dient dem Klimaschutz und das Rind ist dazu geschaffen dieses Land zu nutzen, ohne es zu zerstören. Bedingt durch ihr gleichmäßiges Weideverhalten eignen sich Rinder auch für den Einsatz in der Landschaftspflege und zur Beweidung extensiver Grünflachen. 

Im Biotop am Stegmühlweg, im Saugel bei Utzmemmingen, beim Niederhaus, auf Streuobstwiesen und Wertholzplantagen . . . überall stehen sie in kleinen Herden unter schattenspendenden Bäumen, grünen Wiesen in herrlicher Rieser Landschaft und leisten unbewusst wertvolle Arbeit zur Bewahrung der biologischen Vielfalt in der Rieser Kulturlandschaft.

Die beiden Brüder „wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“ . . . sie sprudeln vor Wissen und Begeisterung – und ich werde mitgerissen von so viel Achtung gegenüber der Kreatur, von so viel Liebe zur Heimat, der Einzigartigkeit und Vielfältigkeit – dem Ries.

Vom Anfang bis zum Ende  – sie kalben auf der Weide – ihre Kälber trinken die Muttermilch  – und irgendwann kommt auch da das Ende für die Nutztiere: der Kugelschuss auf der Weide, keine langen Wege zum Schlachthof, Vermarktung in der Heimat . . .

Einen kleinen Überblick habe ich dir erzählt, einen Querschnitt in Kürze. Der Gedanke und die Umsetzung zum Thema CittaSlow ist den Brüdern perfekt gelungen.

CittaSlow  Festival vom 14. bis 16. August 2015: Donau-Ries Heide-Allianz, sie sind an diesem großen Event vertreten. Ulrich und Stefan werden dir dann alles ganz genau erklären. 

Und jetzt noch mein Tipp für die Ferienzeit: Ein Familienausflug ganz besonderer Art, ein Fest was niemand so schnell vergessen wird – die Feiermeile durch die Gute Stube am Fuße des Daniels in Nördlingen in Bayerisch Schwaben . . .

 

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