Was ist Heimat?

von Heidi Källner

Wogende Getreidefelder, Wärme und Geborgenheit, Sicherheit und Freiheit, Familie und Freunde, Zufriedenheit in der Seele – Leben in Frieden mit dem Gefühl der Sehnsucht, dass es so bleiben wird.Meine große Liebe, das Ries, die herrliche Landschaft mit ihren Tälern und Höhen,

Auf dem Rollenberg mit dem Blick nach Heroldingen bis an den Riesrand

mit ihren Burgen und Schlössern,

Die Harburg

mit ihren Bächen und Flüssen, ihren vielen Wanderwegen und Pilgerpfaden.

Wanderweg Richtung Alerheim – der Wennenberg im Hintergrund

Dieser natürliche Mantel, welcher Nördlingen geheimnisvoll umhüllt – Nördlingen ist für mich Heimat „dahoam“ .

Nördlingen im Ries – hier bin ich groß geworden, meine Kindheit und Schulzeit, die Jugendzeit, der erste Kuss, dann das Berufsleben, die Familiengründung – alles ist hier „passiert“ . . .

Am Mühlenweg vor meiner Haustüre

Je älter ich werde umso mehr wird mir bewusst, Heimat ist ein Gefühl im Augenblick. Die herrliche Landschaft, ich entdecke sie immer wieder neu, genieße und erfreue mich an ihr, der hügeligen Rieser Natur. Ich mag den Geruch der Erde. Er gibt mir das Gefühl der Wärme, der Nähe zu meinen Wurzeln.

Am Mühlenweg am Rande von Nördlingen

Die Rieser Natur, Geschichte und Kultur, das ist für mich Heimat. Wenn man es genau nimmt: das Ries ist meine zweite Heimat.

Die rundum begehbare Nördlinger Stadtmauer

Meine erste Heimat war Pommern. Ich bin eine Heimatvertriebene, ein Flüchtling aus Pommern. Millionen Deutsche versuchten von Ost nach West zu kommen.
1950 kam meine Familie auf Umwegen schließlich ins Ries, in die liebenswerte und lebenswerte Stadt aus dem Mittelalter – Nördlingen.

Und jetzt kommt das was mir das Schicksal sagen möchte, was hier auch tatsächlich noch erzählt werden muss:

Warum ich den Kirchturm Daniel so besonders mag?

Die 12 Apostel Glocke aus Stargard – vom zerstörten Kirchturm der Marienkirche

Seine große Glocke, die Marienglocke mit dem herrlich tiefen Ton, sie stammt aus Pommern vom zerstörten Turm der Marienkirche der Stadt Stargard. Man nennt sie auch die Zwölf Apostel Glocke nach der auf ihr wunderbar gegossenen Darstellung der 12 Jünger Jesu. Sie wurde damals in den Kriegswirren nicht eingeschmolzen, wurde übersehen, vergessen und hat so den Krieg überlebt.

Für mich ist die Glocke aus Pommern meine Heimatglocke, die Glocke der Erinnerung. Sie ist für mich ein Zeichen für Heimat.

1950 strandeten wir in Nördlingen. Am 30. März 1952 kam diese Glocke als Leihgabe nach Nördlingen. An einem 30. März wurde meine Mutter in Pommern geboren.
Seit dem 30. März 1952 jubiliert die Zwölf Apostel Glocke im Kirchturm Daniel. Sie hat uns wohl nie aus den Augen verloren, meine Heimatglocke, die Pommernglocke.

Das bedeutet für mich: angekommen in der zweiten Heimat. 

über Nördlingen, der kreisrunden Stadt

Oettingen im Ries – Blick über Land vom Jarkobsturm



Heimat ist eine Fülle an Gefühlen, man kann es wohl kaum beschreiben – ich habe es versucht . . .

Ja und jetzt lade ich dich – und dich – euch alle ganz herzlich ein. Meine Heimatglocke hoch oben im Kirchturm Daniel inmitten der Guten Stube von Nördlingen, sie etwas ganz Besonderes. Das bedeutet also: den Kirchturm mit seinen 350 Stufen erklimmen – vorbei am gut sichtbaren Glockenraum – hoch oben dann den Blick ins und über das Ries genießen.

Das Ferienland Donau – Ries in Bayerisch Schwaben – hier ist meine Heimat.

Im Wemdinger Ried, ein Rieser Naturschutzgebiet – zur Wallfahrt Maria Brünnlein

 

 

 

Teile diesen Beitrag:

Außerdem lesenswert

Kommentar

Entdecken

Sparkassen in Schwaben

Bayerisch-Schwaben 2022 – Alle Rechte vorbehalten