Von Höhlenbären und Steinzeitjägern

von Gastbeitrag
Charlottenhöhle Giengen an der Brenz

…von Botschafter-Familie Gebauer:
Wir hatten uns in der Vergangenheit schon einige Male vorgenommen, die Charlottenhöhle zu besuchen, mussten unser Vorhaben aber jedesmal wegen Schlechtwetters wieder aufgeben.
Diesmal aber waren wir fest entschlossen, uns auch durch ein paar Regenschauer nicht abhalten zu lassen, immerhin war es ja warm.
Schon am Parkplatz brach bei den Kindern Begeisterung aus, den ein großer Spielplatz lockte. Im Mittelpunkt standen zwei künstliche „Höhlen“ in einem kleinen Hügel, die gleich zum Spielen einluden.

 

Mit Steinzeit-Waffen auf Bärenjagd

Charlottenhöhle Giengen an der Brenz

Jagen wie in der Steinzeit

Am Höhlenhaus und in der Höhle selbst gibt es fast jedes Wochenende Veranstaltungen wie Kinderführungen, Märchenführungen und eine Sinnesführung, bei der man die Höhle nur mit einer Taschenlampe erkundet.
Wir hatten ebenfalls Glück, bei unserem Besuch ging es um die Steinzeit-Menschen und wie sie jagten. Mit Speeren und Pfeilen bewaffnet durfte jeder, der Lust dazu hatte, auf die Jagd nach einem hölzernen Höhlenbären gehen. Unsere beiden Jungs und auch der Papa spürten sogleich den Jäger in sich und probierten den langen Wurfspeer aus, der mit einer hölzernen Schleuder geschleudert wurde. Nach einigen Versuchen musste unser Ältester aber zugeben, dass es viel einfacher aussah, als es war, aber mit jedem Wurf verbesserte sich seine Technik.

 

Interessantes und kinderfreundliches Höhlenmuseum

Nach der anstrengenden Jagd wollten wir das Höhlenmuseum besichtigen. Gleich am Eingang lockte erstmal ein großes Aquarium mit Korallen, Seesternen, Clownfischen und dem Lippfisch namens „Bäumchen“, der über eine merkwürdige Zahnlücke verfügte. Die Erklärung der freundlichen Dame von der Kasse: Bäumchen gräbt für sein Leben gerne mit dem Maul große Steinbrocken aus dem Boden und schichtet sie zu Türmchen auf. Dabei bricht ihm manchmal ein Zahn aus, der aber wieder nach wächst.

Höhlenmuseum Charlottenhöhle Giengen an der Brenz

Mit dem Mikroskop Insekten untersuchen

Das Museum ist sehr informativ und kindgerecht. Man darf auch Dinge ausprobieren, wie etwa Geschichten und Tierstimmen über kleine Röhren erlauschen, mit einem Stück Feuerstein ein Stück Elfenbein bearbeiten, mit Mikroskop und Lupe Höhlen-Insekten untersuchen und in eine Höhle hineinkriechen. Drinnen hört man die Geschichte von Aslak, einem kleinen Jungen aus der Steinzeit, der einem Höhlenbären begegnet.

 

Die geheimnisvolle Charlottenhöhle

Dann war es soweit, wir machten uns an den steilen Aufstieg zur Höhle. Etwas außer Puste kamen wir an und nach kurzer Wartezeit führte uns ein sehr junger Höhlenführer in die Dunkelheit. Fantastische Stalagmiten und Stalaktiten erwarteten uns, der große Dom mit Tropfsteinformationen, die wie ein Pfarrer auf der Kanzel und die Kirchengemeinde aussahen. Ein leuchtender Tropfstein, der wie ein Seehund aus dem Fels ragte und von den Kindern „gestreichelt“ werden durfte.
587 Meter weit ging es hinein in den Berg, bei 9 Grad Celsius und konstanter Luftfeuchtigkeit kamen wir aber nicht ins Schwitzen.

Charlottenhöhle Giengen an der Brenz
Stalagmiten und Stalagtiten
Charlottenhöhle Giengen an der Brenz

Die Führung war interessant und stellenweise lustig dargeboten. Trotzdem war unser Flo froh, als wir wieder draußen waren. Die Geschichten von den Höhlenbären hatten ihm doch etwas Angst gemacht.

Charlottenhöhle Giengen an der BrenzCharlottenhöhle Giengen an der Brenz
ganz schön eng!

Zur Stärkung gab es dann noch Schnitzelwecken, Pommes und einen Chicken-Teller am Kiosk am Besucherzentrum. Die Schnitzelwecken waren ausreichend, der Preis von über 24 € für Fast-Food Gerichte aber auch. Wer kann, nimmt also lieber ein Picknick mit und verzehrt es z. B. im Langhaus am Bach!

 

Charlottenhöhle Giengen an der BrenzUnser Fazit:

Wunderschöne Höhle, liebevoll und lehrreich gestaltetes Veranstaltungsprogramm mit viel Engagement.
Die Führung lohnt sich auf jeden Fall, auch einen Besuch des Museums sollte man einplanen.
Dauer der Führung: ca. 45 Minuten. Unbedingt festes Schuhwerk und eine Jacke mitbringen!
Da der Weg sehr steil ist, ist der Aufstieg zur Höhle nicht kinderwagentauglich und der Weg durch die Höhle dann ohnehin nicht!

Das Veranstaltungsprogramm zur Höhle und die Öffnungszeiten von Höhle, Museum und Höhlenhaus gibt es natürlich auch auf der Website der Charlottenhöhle.

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