Unter der Zweilandstadt: Wasserversorgung

von Botschafter-Tipp
Ulmer Glockenbrunnenwerk

…von den Bayerisch-Schwaben Botschaftern Karin Dauner und Frank Redelberger:

Ulmer Glockenbrunnenwerk Tunnel

Gang durchs Ulmer Glockenbrunnenwerk

Die größte Kulturveranstaltung Deutschlands, der bundesweite Tag des offenen Denkmals, wurde dieses Jahr am 08.09. in Ulm eröffnet. Insgesamt gab es an diesem Denkmalwochenende über 100 kulturelle Veranstaltungen in Ulm. Wir haben uns für die Besichtigung des Ulmer Glockenbrunnenwerks am Seelengraben entschieden. Namensgebend für das Glockenbrunnenwerk war die benachbarte Herberge „Zur Glocke“.

Ulmer Glockenbrunnenwerk Kammer

Kammer im Ulmer Glockenbrunnenwerk

Treffpunkt war die Holztür im Seelengraben gegenüber der Hausnummer 24. Referent war Hermann Brachmann, zwischenzeitlich pensionierter Geschäftsführer der Sanierungstreuhand Ulm. Hinter der Holztür eröffnete sich uns ein geräumiges Gewölbe, welches bis in die 1980er Jahre einer Mosterei als Lagerfläche diente. Das Interesse an der Führung war riesig, es musste sogar die Tür geschlossen werden, da die Kapazität nicht mehr ausreichte.

Ulmer Glockenbrunnenwerk Treppe

Treppe nach unten

Hermann Brachmann erläuterte sehr anschaulich wie sich die Bürger mit Grundwasser, welches mit Brunnenwerken aus der Tiefe geschöpft wurde, versorgten. Nach den einleitenden Worten ging es über eine Treppe in die Tiefe und durch einen ausgebauten Gang entlang zu einem weiteren Raum. In der Wand zeichnen sich die eingehauenen Jahreszahlen 1596 und 1695 ab. Hier drehte sich einst ein 5m hohes, vom Wasser des von der Blau gespeisten Stadtgrabens angetriebenes, Schaufelrad.

Ulmer Glockenbrunnenwerk Schaufelrad

Schaufelrad

Das wiederum diente den Pumpen als Energiequelle, die das Grundwasser in die Wassertürme beförderten. Von dort aus wurde das Wasser zu den öffentlichen Brunnen als auch den (gut betuchten) privaten Haushalten verteilt. Auch in die nächste Kammer, die eigentliche Förderkammer, durften wir einen Blick werfen.

Ulmer Glockenbrunnenwerk Förderkammer

Förderkammer

Eine sehr interessante Besichtigung eines ansonsten nicht frei zugänglichen Meilensteins der Vergangenheit. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, unbedingt besuchen!

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