Wenn ich am 13. Dezember jeden Jahres durch Donauwörth gehe, herrscht eine ganz besondere Stimmung! … Wie soll ich diese Stimmung nur beschreiben: Nicht nur die Lichter, die überall schon im Advent die nahende Weihnachtszeit verkünden, sondern vor allem die Kinder verbreiten festliche Stimmung. Die meisten Kindergartenkinder aus Donauwörth und der Umgebung sind schon ganz aufgeregt! Sie basteln – manchmal sogar seit Tagen schon – „ihr“ Lichthäuschen zum Tag der Heiligen Luzia. Und am 13. Dezember ist es dann soweit, da kommt das Lichterhäusle zum Einsatz!
Doch vorher ist viel zu tun:
Da wurde mal grob, mal ganz fein mit Hilfe der Mama der Bastelbogen ausgeschnitten und dann kunterbunt ausgemalt mit Wachsmalkreide, Buntstiften oder dicken Filzern. Die neueste Variation seit einigen Jahren ist Glitzer: Glitzersternchen, Glitzerpulver, Flitteraufkleber in silber, gold, rot, blau und rosa! Die Fenster werden mit buntem Seidenpapier beklebt und dann, ja dann, wird das kleine Haus mit viel Kleber zusammen“gebabbt“, wie man rund um Donauwörth in Bayerisch-Schwaben sagt. Ein Teelicht hinein gestellt und fertig ist das Luzien-Häuschen, das man dann in jedem Jahr am 13. Dezember – kontrolliert von Wasserwacht und THW Donauwörth – auf der Wörnitz schwimmen lassen kann. 
Dazu muss man nur um 16:30 Uhr auf die Altstadtinsel Ried kommen, dann sieht man schon die vielen kleinen „Lichtbringer“, die ganz vorsichtig ihr Häuschen tragen, der 20-Minuten-Führung über die Heilige Luzia gebannt zuhören und mit feierlicher Mine ihr Häusle tragen. Anschließend wird dem heißgeliebten, selbstgebastelten und selbstverzierten Lichterhäuschen aus sicherer Entfernung von der Wörnitzbrücke aus nachgewinkt, wie es langsam den Fluss herunterschaukelt. Hunderte von Lichtlein schenken so in Donauwörth am „Tag der Heiligen Luzia“ den Kindern und Erwachsenen besinnlichen Frohsinn!
Mir persönlich und meiner Familie zaubert das Donauwörther Luzien-Häuschen-Schwimmen alljährlich ein Lächeln ins Gesicht! Ein schönes kleines Spektakel in der Adventszeit! Voller Vorfreude warten wir schon, wenn unser kleiner Paul endlich alt genug ist „mitzumachen“. Im nächsten Jahr wird es soweit sein!
