Einmal selbst Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän sein!

von Gastbeitrag
Ulmer Spatz

…von Botschafter-Familie Weishaupt-Steurer:
An einem bewölkten Sonntagnachmittag beschlossen wir, spontan nach Ulm zu fahren und dort eine Schifffahrt mit dem „Ulmer Spatz“ zu unternehmen. Ulm ist immer einen Ausflug wert, zumal die Donaustadt von Dillingen aus in gut einer halben Stunde bequem mit dem Zug zu erreichen ist.

Ulmer SpatzDer „Ulmer Spatz“ ist seit über 50 Jahren als Fahrschiff auf der Donau in Ulm unterwegs. Betrieben wird der rund 13 Meter lange Ausflugsdampfer als Inklusionsprojekt von den Donau-Iller-Werkstätten der Lebenshilfe in Neu-Ulm. Menschen mit und ohne Behinderung empfangen die Gäste an Bord.

Ulmer SpatzVorab lohnt ein Blick auf die Website der Ulmer Schifffahrt. Dort sind die Abfahrtszeiten und unter Aktuelles wichtige Informationen zur An- und Ablegestelle sowie zu besonderen Veranstaltungen aufgeführt.

Normalerweise legt das Schiff nämlich am Metzgerturm in der Ulmer Altstadt ab. Wegen des zu niedrigen Wasserstandes, trotz des Regens der vergangenen Tage, ist aktuell eine Fahrt nur ab der Friedrichsau möglich. Ein Plakat an der Anlegestelle Metzgerturm weist ebenfalls darauf hin.

Ulmer SpatzWir spazierten also an der Donau entlang in knapp 30 Minuten zur Friedrichsau, vorbei an mehreren Kinderspielplätzen und einem Hausboot, das ein modernes Café beherbergt. Unweit der Anlegestelle Friedrichsau liegt ein schöner Spielplatz samt Wassertretbecken.

Das Schiff war bereits gut besetzt, aber für uns gab es noch Platz. Die beiden Kapitäne und eine Mitarbeiterin der Lebenshilfe begrüßten uns freundlich und boten uns kalte Getränke an. Kaffee gibt es an Bord übrigens nicht, und auch keine Toiletten.Ulmer Spatz

Während der rund einstündigen Fahrt, die je nach Wasserstand variiert, erzählten die beiden Kapitäne interessante und unterhaltsame Anekdoten über die beiden Donaustädte Ulm und Neu-Ulm sowie deren Stadtteile, über die Geschichte der Donauschifffahrt, die Ulmer Schachteln, den „echten“ Ulmer Spatz, also den Vogel, usw.

Ulmer Spatz

einmal Kapitän sein

Der Höhepunkt der Fahrt für unsere Kinder bestand darin, selbst das Steuer in die Hand nehmen zu dürfen. Da am Nachmittag einige Wassersportler unterwegs waren – mit Kajak, Ruderboot und Stand-up-Paddling-Board –, war es gar nicht so einfach, den Kahn sicher auf der Donau zu schippern.

Ulmer Spatz„Warum gibt es eigentlich bei uns auf der Donau sowas nicht?“, fragte schließlich unsere Tochter den Kapitän. Er erklärte ihr, dass hinter der Staustufe in Ulm ein Naturschutzgebiet beginne, das stromabwärts über 100 Kilometer bis Kelheim reiche. Motorschifffahrt sei dort untersagt. Schade! Ein Ausflugsdampfer zwischen Lauingen und Dillingen wäre sicher eine tolle Attraktion. Und Geschichten gäbe es auch dort genügend zu erzählen!

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