Wallfahrt mit Pferdestärken

von Gastbeitrag
Wallfahrt Leonhardiritt Inchenhofen

…von Botschafter-Familie Plöckl:
Jedes Jahr am Sonntag um den sechsten November lockt es viele Menschen nach Inchenhofen bei Pöttmess, bei den Einheimischen nur „Leahad“ genannt. „Leahad“ kommt von „St. Leonhard“, dessen Fest am sechsten November begangen wird und dem die Kirche in Inchenhofen geweiht ist.

Wallfahrt Leonhardiritt InchenhofenDiese Wallfahrtsstätte ist schon über 500 Jahre alt und zählte früher zu den bedeutendsten in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa. Das könnte damit zusammen hängen, dass der Hl. Leonhard unter anderem der Patron der Pferde und des Viehs, aber auch der Landwirte und Gefangenen ist. Und an gesunden Nutztieren hing einst das Wohl der einfachen und adeligen Familien.Wallfahrt Leonhardiritt Inchenhofen

Und so pilgern auch heute immer viele „Rossleute“ und Schaulustige an ebendiesem Sonntag nach Leahad, wo dann ein ganzer Tross mit Fuhrwerken und Reitern dreimal um die Wallfahrtskirche zieht. Die Pferde und Kutschen sind prächtig geschmückt mit Blumen und Bändern, politische und kirchliche Prominenz sitzt in den Wägen, Erwachsene und Kinder tragen die Wallfahrtstracht, die rein gar nichts gemein hat mit den üblichen Oktoberfestgewändern. Wallfahrt Leonhardiritt InchenhofenWallfahrt Leonhardiritt Inchenhofen

Wallfahrt Leonhardiritt InchenhofenAuf mehreren Kutschen werden Szenen aus dem Leben des Hl. Leonhard dargestellt, und zwar als lebende Standbilder. Bei den Temperaturen, die an diesem Tag herrschten, nötigte uns das größten Respekt ab! Ganz abgesehen von den sportlichen Anforderungen an den Gleichgewichtssinn der Darsteller! Mit dabei bei dem ganzen Zug waren auch drei Blaskapellen aus den umliegenden Gemeinden, die leider ihre Noten wasserfest verpacken mussten. Denn der Segen kam in Strömen vom Himmel!Wallfahrt Leonhardiritt Inchenhofen

Wallfahrt Leonhardiritt InchenhofenAm Vormittag vor dem Umzug fand ein feierliches Pontifikalamt mit Weihbischof Losinger statt, der dann auch Pferde und Menschen segnete.
Für uns war viel zu sehen und zu staunen, z. B. über Perde im Puppenformat und dann solche, deren Hufe die Ausmaße eines Pizzatellers haben.
Nur das Wetter, das hätte besser mitspielen können!

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2 comments

Echerer Angelika 10.11.2017 - 10:34

Leachad ist einmalig. Diesen festlichen Umzug gibt’s nur in Inchenhofen. Ausserdem ist hier der Glaube an Gott vorrangig.

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Inge kutschker 11.11.2017 - 11:26

War das erste mal zu gast beim umzug und war sehr beeindruckt.
Die schön geschmückten pferde, tolle trachten.
So richtig brauchtum mit viel liebe gemacht. Und der segen von oben war leider etwas zu viel.
Werde im nächsten jahr wieder dabei sein.

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