Schnuppere Herbstluft de luxe im mystisch-wilden Leipheimer Moos und im benachbarten Gundelfinger Moos im östlichen Bayerisch-Schwaben. Denn in den letzten Wochen des Jahres scheint die ehemalige Moorlandschaft wie aus einer Sagenlegende entsprungen: Vieles wirkt karg, Nebelschwaden ziehen auf, die Natur ist in sich gekehrt. Mach dich auf zu diesem besonderen Zauber. Wandere durch eine herbstliche Landschaft, die mit dem Abschmelzen der Gletscher in der letzten Eiszeit entstand. Beinahe wurden die Moore nahezu trocken gelegt. Aber mit Ernennung zum Naturschutzgebiet kommen viele der typischen Tiere und Pflanzen zurück. Sie bilden einen artenreichen Lebensraum, der wie eine Urlandschaft wirkt und um den sich viele alte Mythen ranken.
Vogelschauspiel im Leipheimer Moos
Das Schwäbische Donaumoos ist eines der größten Niedermoorgebiete der Donauebene. Dabei ist das Leipheimer Moos ein wichtiger Teil davon, in dessen Natur rund 129 Vogelarten heimisch sind. Das Gebiet bietet etwa Lebensraum für die Bekassine oder den Flussregenpfeifer und sogar Kraniche lassen sich bei ihrem weiten Flug gen Süden im Leipheimer Moos nieder, das voller Tümpel, Torfstiche, Halbtrockenrasen und Streuwiesen ist. Verschiedene Erlebniswege und die Lauschtour „Durchs Leipheimer Moos“ führen dich durch die alte Naturlandschaft. Am besten startest du an der dort beheimateten Straußenfarm. Steuere unbedingt auch noch das Vogelschutzgebiet am großen Schurrsee, den nahe gelegenen Vogelbeobachtungsturm sowie die Beobachtungshütte am Mooswaldsee an – ein echtes El Dorado für Vogelliebhaber. Mit dem fest installierten Fernrohr kannst du hier auch im Herbst noch unzählige verschiedene Vogelarten beobachten.
Torfralley durchs Gundelfinger Moos
Weiter geht’s in Richtung Osten zu einem weiteren besonderen Naturidyll: das Gundelfinger Moos. Kleine Abwechslung gefällig? Dann mach doch auf deinem Weg einen kurzen Halt am Kulturgewächshaus Birkenried am gleichnamigen See. Dessen Erlebnisrundweg „Afrikas Tierwelt“ lädt dich zu einem tierischen Spaziergang ein, um großen Skulpturen von Elefanten, Löwen, Büffel und Co. zu begegnen. Dann führt dein Weg weiter vorbei am Faiminger Stausee. Mit etwas Glück kannst du hier Singschwäne und sogar Seeadler bei der Jagd beobachten. Weiter in Richtung Gundelfinger Moos kannst du eines der letzten natürlichen Feuchtwiesengebiete Bayerns erforschen, in dem eine spannende Torfralley startet. Dabei erfährst du etwa, dass hier die Vogelartendichte die höchste im gesamten süddeutschen Raum ist. Am Wegesrand lernst du viel über das ehemalige Moor, den Kiesabbau in der Gegend und die Renaturierung dieses wertvollen Lebensraumes.
Titelbild: H. Grandel