Festlich geschmückte Pferde, prächtige Kutschen und fröhliche Menschen in historischer Tracht: Leonhardiritte stellen altes bayerisches Brauchtum dar und sind echte Publikumsmagnete im späten Herbst. Die Prozessionen zu Pferde finden zu Ehren des Heiligen Leonhards statt, des Schutzpatrons aller landwirtschaftlichen Tiere. Um dieses Spektakel aus nächster Nähe zu bewundern, kommen Jung und Alt zusammen. Der größte Leonhardiritt Bayerns ist wohl die Tölzer Leonhardifahrt, doch der älteste Bayern findet in Inchenhofen in Bayerisch-Schwaben statt. Wir verraten dir, wo du diese schöne Tradition hautnah erleben kannst.
Leonhardiritt Weißenhorn
Weißenhorn macht den Auftakt: Am 27. Oktober zieht der traditionelle Leonhardiritt zum 49. Mal durch die Straßen des schmucken Fuggerstädtchens – und du solltest dabei sein. Mit dem Festgottesdienst beginnt das traditionelle Brauchtum der festlich geschmückten Rösser, Gespanne und Reitergruppen. Werfe dabei unbedingt auch mal ein Auge auf Weißenhorns schöne mittelalterlichenBürgerhausfassaden in Fachwerkbauweise an. Der musikalisch umrahmte Festzug mit insgesamt rund 250 teilnehmenden Pferden und zahlreichen Ehrengästen endet an der Vierzehn-Nothelfer-Kapelle mit einer Pferdesegnung samt leiblicher Stärkung.
Leonhardiritt Inchenhofen
Am 3. November findet Bayerns ältester Leonhardiritt im schwäbischen Inchenhofen statt. Der Ort stellt viel auf die Beine: Mehr als 200 aufwändig geschmückte Pferde ziehen durch die Marktgemeinde, Wagen inszenieren Szenen aus dem Leben des Heiligen Leonhards, zahlreiche Blaskapellen und Trachtenvereine gestalten den schönen musikalisch-kulturellen Rahmen. Dazu gibt’s die Pferdesegnung und eine Festandacht mit Kirchenführung. Heuer nimmt auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder daran teil. Tipp: Entdecke in Inchenhofen auch den Meditations- und Pilgerweg, der sich 7 Kilometer lang durchs Rossmoos schlängelt.
Leonhardiritt Lauingen
St. Leonhard als Viehpatron wird auch in Lauingen geehrt. Besonders Reiter und Fuhrleute konnten sich auf seinen Fürspruch verlassen und danken ihm am 3. November mit einem prächtigen Festzug. Bei Hufgeklapper und zünftiger Musik08 von Fanfaren- und Spielmannszug zieht die traditionelle Pferdewallfahrt durch das schmucke Städtchen an der Donau. Die Verehrung des Heiligen geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, wovon auch die schöne Leonhardikapelle erzählt. Jahrhundertelang kamen notleidende Wallfahrer mit ihren Bitten an diesen Ort, um ihre Opfergaben darzubringen.
Titelbild: Grafikdesign Bauer