Der Morgen ist kühl, als wir uns zum Sonnenaufgang in Friedberg-Hügelshart versammeln. Nils Römeling, unser erfahrener Ballonpilot, versichert uns, dass dies die beste Zeit für eine Ballonfahrt ist: „Die Sicht ist klar und die Temperaturen sind noch angenehm – freut euch auf ein unvergessliches Erlebnis!“
Nach etwa 45 Minuten Aufbauarbeit ist es soweit: Sechs Passagiere steigen in den Weidenkorb des Erwin Müller Heißluftballons, und sanft gleiten wir in die Morgenluft hinauf, die Sonne im Rücken. Langsam steigen wir auf über 500 Meter, und Nils erklärt, dass wir nun unsere Reisehöhe erreicht haben. Mit einer Geschwindigkeit von rund 15 km/h bewegen wir uns gemächlich Richtung Westen – gerade schnell genug, um die Stadt Augsburg in aller Ruhe zu überqueren.
Einen Ballon lenkt man nicht im klassischen Sinne. Der Pilot kann nur durch Höhenänderungen den Kurs minimal beeinflussen. In unserem Fall starten wir im Osten Augsburgs und schweben gemächlich auf die Innenstadt zu. Sollte der Wind anders wehen, so Nils, würden wir von einem anderen Punkt starten.
Unter uns zieht der Lech vorbei, das grüne Band des Flusses schlängelt sich vom Süden her Richtung Gersthofen. Wir erkennen den Hochablass und die Kanustrecke klar aus der Luft. Selbst die Züge aus München sind zu sehen, bevor sie in Hochzoll eine Biegung machen.
Langsam nähern wir uns dem TIM – dem Textil- und Industriemuseum – und die mächtige City-Galerie wird sichtbar. Dahinter tauchen die Stadtmauern und das Vogeltor auf. Überall gibt es etwas zu entdecken. „Achtet auf die Hinterhöfe, da kann man normalerweise nie hineinsehen!“, erklärt Nils mit einem Lächeln. Rechts von uns liegt die Fuggerei, links das Rote Tor und die Puppenkiste. Vor uns breitet sich der Rathausplatz aus.
Ballonfahrten Augsburg
Nun schweben wir direkt über das Augsburger Rathaus, das still und imposant unter uns liegt. Nur die Tram rumpelt leise vorbei. Die prächtigen Gebäude entlang der Maximilianstraße und die Basilika St. Ulrich im Süden sind ebenfalls gut zu erkennen. Schnell zücken wir unsere Handys für Selfies mit der Stadt im Hintergrund, bevor wir langsam weiter in Richtung Schmuttertal gleiten, wo unsere Landung geplant ist.
Nils erzählt uns, dass ihm die Ballonfahrten nie langweilig werden. Jede Jahreszeit bietet einen neuen Blick auf die Stadt. Augsburg hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert und ist gewachsen. Immer schwieriger werde es jedoch, geeignete Landeplätze zu finden, da die Stadt immer dichter bebaut wird. Im Schmuttertal zwischen Schlipsheim und Diedorf gibt es jedoch noch genug Freiflächen – dort soll unsere Landung heute stattfinden.
Plötzlich wechselt die Landschaft und es wird grüner. Die Schmutter schlängelt sich durch das Tal, Hasen und Rehe huschen durch die Wiesen. Unser Bodenverfolger ist in Sichtweite und begleitet uns zu einer Wiese nahe der Bahngleise bei Diedorf. Sanft setzen wir auf.
Ballonfahrten Augsburg
Nach der Fahrt stehen wir mit einer Tasse Kaffee zusammen und schwärmen von dem, was wir gerade erlebt haben. Augsburg von oben – eine Stadt, die man auf diese Weise immer wieder neu entdecken kann.
Mitfahrten und Termine bei Ballonfahrten Augsburg und dem Piloten Nils Römeling kann man auf der Website buchen.
