Der „Beswanger Lebkuacha“ ist ein wahres Juwel der schwäbischen Backkunst und ein fester Bestandteil der weihnachtlichen Traditionen in Bayerisch-Schwaben. Dieses besondere Lebkuchen-Rezept stammt aus Beswanga, heute bekannt als Binswangen, einer stattlichen Gemeinde im Landkreis Dillingen an der Donau. Die Gemeinde blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die untrennbar mit der Alten Synagoge verbunden ist. Diese Synagoge, die älteste im neumaurischen Stil errichtete in Deutschland, dient heute als Kulturzentrum und ist ein beeindruckendes Zeugnis der regionalen Geschichte. Aus diesem geschichtsträchtigen Ort stammt das Rezept für diese saftigen und besonders schmackhaften Lebkuchen.
Die Geschichte des Binswanger Lebkuchens
Der Binswanger Lebkuchen ist mehr als nur eine süße Leckerei – er erzählt von der reichen Kultur und den kulinarischen Traditionen der Region. Seit jeher war er Teil von Weihnachtsmärkten und Festlichkeiten in und um Binswangen. Die Besonderheit des Binswanger Lebkuchens liegt in der Kombination aus aromatischen Gewürzen, regionalen Zutaten und der traditionellen Herstellung, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Besonders wichtig ist die lokale Verankerung der Zutaten, wie die Verwendung von Honig aus der Region oder Backoblaten von der Firma Küchle aus Günzburg oder beim Bäcker in Dillingen. Nach dem Backen wird er traditionell mit einer Schicht Zuckerglasur oder Schokolade überzogen und ist oft mit feinen Mustern verziert.
Rezept für Beswanger Lebkuacha
Rezept für ca. 150 Lebkuchen: vom Rezeptgeber haben wir erfahren, dass die Familie sehr groß war und man hier einst nicht zu viele Plätzchensorten sich leisten konnte. So machte man Beswanger Lebkuacha und alle Kinder waren glücklich und satt.
Zutaten:
- 2,5 kg Mehl
- 4 Eier
- 500 g Honig (am besten regionaler Blütenhonig)
- 250 g Butter
- 1 kg Zucker
- 500 ml Milch
- 125 g Kakao
- 1 Pck. gemahlene Nelken
- 2 Pck. Zimt
- 40 g Hirschhornsalz
- 250 g gemahlene Nüsse (nach Blieben – Haselnüsse, Mandeln…)
- Zitronat und Orangeat (nach Belieben)
- Oblaten (Durchmesse 7cm)
- Optional: Schokolade oder Puderzucker und Rum für die Glasur
Wem das zu viel ist, kann einfach von allem die halbe Menge nehmen.
Zubereitung:
- Honigmasse herstellen: Den Honig erwärmen. Butter, Eier und Zucker in einer Schüssel zum Honig dazugeben und rühren, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
- Teig vorbereiten: Die gemahlenen Nüsse, Zimt und Nelken untermischen. Hischhornsalz in der lauwarmen Milch auflösen und zur Honigmasse geben. Anschließen das Mehl in die Schüssel sieben und den Kakao dazugeben. Alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
- Lebkuchen formen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 1/2 cm dick ausrollen. Mit Lebkuchenausstechern oder einem Glas (Durchmesser 7 cm) runde Formen ausstechen und auf die Oblaten platzieren. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
Vorsicht: die Masse nicht zu dick lassen, denn die Lebkuchen gehen richtig auf. - Backen: Die Lebkuchen im vorgeheizten Ofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze (180 °C Umluft) etwa 10–12 Minuten backen. Sie sollten noch weich sein, da sie beim Auskühlen nachziehen.
- Verzierung: Nach dem Abkühlen die Lebkuchen mit geschmolzener Schokolade überziehen oder mit einer Zucker-Rumglasur bestreichen. Alternativ können sie auch pur genossen werden.
Serviertipps und Aufbewahrung
Beswanger Lebkuchen passen perfekt zu einer Tasse Glühwein oder Punsch. In einer luftdichten Dose sind sie bis zu 4 Wochen aufzubewahren – vorausgesetzt, sie werden nicht vorher vernascht! Ein Tipp: Ein kleines Stück Apfel in der Dose hält die Lebkuchen länger saftig. Und wenn sie doch mal etwas hart geworden sind, kann man sie ja wie früher auch in den warmen Kaffee oder Kakao einbrocken.
Probiere dieses traditionsreiche Rezept aus und bringe ein Stück Bayerisch-Schwaben in Deine eigene Küche! Guten Appetit und eine schöne Adventszeit!