…von Botschafter-Familie Zoller:
Ein Regentag, an dem’s nur einmal regnet und alle Indoor-Spielmöglichkeiten im Haus bereits gespielt und uninteressant sind. Jetzt gibt’s nur noch zwei Möglichkeiten, wie der restliche Tag verlaufen kann:
1. Die Situation eskaliert, die Kinder werden unausstehlich, dann die Eltern auch und am Abend sind alle froh, dass sich keiner gefressen hat.
2. Ganz klar: Wir machen aus dem Regentag einfach einen Badetag im Spaßbad!
Schlau wie wir sind, haben wir uns für die zweite Variante entschieden und uns das in Illertissen gelegene „Nautilla“ für unseren Badegenuss ausgesucht.
Zunächst ein paar technische Daten für Statistikfreunde:
Die Badelandschaft bietet Euch
– ein 25m langes Schwimmerbecken (28°C)
– ein Nichtschwimmerbecken mit Kinderrutsche (30°C)
– ein Erlebnisbecken mit Illerstrudel Massagedüsen und Wasserfall
– ein Warmbecken (36°C)
– ein Solebecken im Außenbereich (34°C) für echtes Meeresfeeling (bäh, das schmeckt salzig)
– einen Kinderspielbereich mit Planschbecken (32°C), Wasserspielplatz
– natürlich Wickelmöglichkeiten für die ganz kleinen Badegäste
– eine große Wasserrutsche (52m lang)
– eine Dampfsauna, eine Infrarotkabine und ein Solarium
und einen separaten Sauna- und Wellnessbereich.
Ab ins Badevergnügen
Wir laufen mit einem Gutschein für einen Erwachsenen mit 4 Stunden Badezeit an der Kasse ein und die freundliche Dame rechnet uns den Gegenwert des Gutscheins problemlos mit unserem aktuellen Badebedarf an: wir nehmen 2 1/4 Stunden für 2 Erwachsene, denn Kinder bis 6 Jahre baden sowieso kostenlos mit.
Im Umkleidebereich stehen auch Familienumkleiden zur Verfügung. Wir bevorzugen es aber, je eine Umkleidekabine mit 2 Damen (Mama, Töchterchen) bzw. mit 2 Herren (Papa und Sohnemann) zu belegen.
Die Schränke in diesem Bereich sind ziemlich schmal und Tetriskenntnisse beim Einladen der tausend Badesachen sind von Vorteil. Die Schränke verlangen ein 1- oder 2-Euro-Stück Pfand. Wohl dem, der das weiß und daran gedacht hat. Das hat aber auch Vorteile im Vergleich zur „Eintrittskarte-in-den-Schrank“-Methode, dann so lassen sich bei Bedarf mehr Schränke als gelöste Eintrittskarten kostenlos „mieten“.
Die Temperatur im Duschbereich ist etwas frisch, was beim Reingehen unproblematisch ist. Nach dem Abduschen geht’s dann gleich rein in die Badelandschaft, die für Familien durchaus alles bietet, was man so braucht.
Rutschen oder doch lieber in den Illerstrudel?
Wir starten im Nichtschwimmerbecken, in dem es kuschelig warm ist und zudem jede Menge Schwimmnudeln, Schwimmhilfen und sogar eine recht ordentliche Rutsche zur Verfügung stehen. Den Kleinkinderbereich schauen wir uns nur kurz an – zu langweilig für unsere mittlerweise 3- und 5-jährigen Badeexperten. Neben dem Babybecken mit Wasserspielbereich (Pumpe, Wasserrad etc.) gibt’s auch ein echtes Boot, auf dem man (mit nassen Füssen vorsichtig!) herumklettern kann.
Nächste Station Erlebnisbecken „Illerstrudel“: Hier wird man doch recht ordentlich im Beckenverlauf herumgewirbelt und auch faule Schwimmer entwickeln hier eine ungeahnte Schwimmgeschwindigkeiten mit hohem Spaßfaktor. Der Strudel wechselt sich ab mit einem Wasserfall und Massagedüsen.
Das Außenbecken gefällt vor allem den Erwachsenen, denn hier kann man bei jedem Wetter und bei jeder Jahreszeit Wärme tanken. In der Mitte gibt’s 3 Blubberstrudel, was allerdings beim Nachwuchs nicht so gut ankommt, weil das Wasser ja „bäh – salzig“ schmeckt und darum geht’s recht bald schon wieder reinwärts.
Das Schwimmerbecken sparen wir uns und schauen es uns nur auf dem Weg zur gelben Riesenrutsche an. Über einen Treppenturm geht’s aufwärts und die Ampelanlage regelt, dass hier sicher und ordentlich gerutscht wird. Die Rutsche wird ambitionierte Höllenrutscher sicher nicht beeindrucken, aber kleineren Wasserratten bietet sie durchaus einen hohen Spaßfaktor.
Für’s Dampfbad reicht’s uns zeitlich dann nicht mehr und die kleinen sind nach guten 2 Stunden Nonstop-Badevergnügen auch ausreichend ausgepowert, um so langsam den Heimweg anzutreten. Und so schleusen wir uns durch die Abschlussdusche zum Umziehen und Föhnen und freuen uns, dass es im Nautilla auch nicht ganz auf die Minute ankommt, denn 15 Minuten bekommt man am Ende auch geschenkt, wenn man’s nicht zur vorbestellten Badezeit zum Ausgang schafft.
Fazit
Alles in allem taugt das von den Heimischen liebevoll als „Nauti“ bezeichnete Freizeitbad in Bayern für ein paar nette Stunden oder auch einen ganzen Badetag absolut, auch wenn es in der Gegend noch ein paar größere und mächtigere Badetempel gibt, die allerdings dann auch für mehr Leistung mehr Geld verlangen.
Und die obligatorische Frage nach dem „Allerbesten im Nautilla“ beantworten wir als Badespezialisten am Ende so:
Alina (3): Die rosa Schwimmnudel im Nichtschwimmerbecken
Jan (5): Die Riesenrutsche (war ja doch recht absehbar)
Mama: das salzige Sole-Außenbecken
Papa: der rasende Illerstrudel
1 comment
Für jeden etwas dabei, von der rosa Schwimmnudel bis zur wohltuenden Sole – so sollte ein Ausflug in ein Familienbad aussehen. Sie haben mit Ihrem Bericht über das Nautilla in Illertissen den Nagel auf den Kopf getroffen. Super!